1. Wohnträume in alter Bausubstanz wahr machen

    Dorferneuerungsplan vorgestellt / Fördermöglichkeiten für Eigentümer / Spielen und entspannen an der Aue

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    VEHLEN (wa). "Hier leb´ ich gern" prangt auf dem Dorf-Logo in der Präsentation des Städtebauassessors für Stadt-, Regional- und Landschaftsplanung, Georg Böttner: An der Aue soll ein Freizeitplatz entstehen, die Vehlener Straße so baulich verändert, dass "Raser" optisch zum bremsen gezwungen werden.

    Im Vehlener Dorferneuerungsplan steht als Vorschlag der Ausbau eines Radweges an der Landstraße 451. Denn wird das Klinikum errichtet, ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen.

    Der Arbeitskreis Dorferneuerung, der Ortsrat und der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hatte zu einer öffentlichen Sitzung ins Dorfgemeinschaftshaus geladen und den Planentwurf der Dorferneuerung vorgestellt. Am Ende wurde die Freigabe zur Behördenbeteiligung einstimmig beschlossen. Für die Bürger ergibt sich durch den Dorferneuerungsantrag eine Fördermöglichkeit privater Vorhaben um 30 Prozent. Dafür befinden sich 940.000 Euro im Topf. Voraussetzung ist, dass das Gebäude vor 1945 erbaut wurde und zu den Höfen sowie Bergarbeiterhäusern gehört - Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. Von den insgesamt 262 erfassten Häusern sind 129 ortsbildprägend und werden gefördert. Das sei eine Chance, die ergriffen werden müsse, so Bürgermeister Oliver Schäfer. Interessant stellt sich die Gestaltung der Aue an der Ahnser Straße dar - für 42.500 Euro ist ein Freizeitzentrum mit Pavillon, Bootsteg und Brücke geplant. Im Sinne des Naturschutzzweckes, so Böttner. Das Sonderthema "Gesamtklinikum" sei für die Belange der Dorferneuerung allerdings nicht relevant. Anders sehe es dagegen direkt an der Ahnser Straße (L 451) aus. Die Verkehrsmehrbelastung durch eine Klinik führe dazu, an der Landstraße 451 den Knotenpunkt zur Bundesstraße 65 zu verbessern, einen gut ausgebauten Radweg und eine Mittelinsel im Ortseingang anzulegen. Das sei jedoch vom Land durchzuführen, so der Städtebauassessor. Das Geschwindigkeitsproblem an der Vehlener Straße solle durch Bauminseln im Bereich der Gaststätte "Zur Linde" und des "Lidl"-Marktes gelöst werden. Die gern genutzte Ausweichfläche "Radweg" könne mit einem Flachbord abgesetzt und so eine erkennbare Trennung zwischen Fahrbahn sowie Rad- und Fußweg erreicht werden. Diese optische Einengung würde die Autofahrer zum langsamer fahren animieren, obwohl sich an der Straßenbreite nichts ändert. Insgesamt ergibt sich eine Summe von 605.000 Euro für die Maßnahmen zur Verkehrsentwicklung. Verbesserungsvorschläge sind ebenso für die Ortsmitte, das Dorfgemeinschaftshaus und die Ortsfeuerwehr angedacht. Der alte Schlauchturm soll für 17.000 Euro saniert und eine Jugendgarage angebaut werden. Um die Wohnqualität durch Erholungswege zu steigern, sind weitere Vernetzungen und Rundwege von Böttner geplant. Beispielsweise sollen die Straßen Am Weidkamp und Auf der Papenburg besser verbunden und ein Gehweg an der Stollenbeeke angelegt werden. In den Köpfen junger Menschen stecke immer noch der Gedanke "auf grüner Wiese zu bauen". Vehlen wolle als gutes Beispiel vorangehen und lieber Baulücken nachdichten, anstatt Grünflächen zu bebauen. Auch in Altsubstanzen ließen sich schöne Wohnräume schaffen, so Wilhelm Mevert (SPD). "Unbedingt erforderlich", "wichtig für das Dorf" und "wünschenswert": Nach diesen Prioritäten erfolge die Umsetzung der Maßnahmen für insgesamt 2,14 Millionen Euro, die jedoch nicht dem Realisierungszeitraum gleichzusetzen seien. Die Planung wird im März den Behörden übergeben. Der Ratsbeschluss folgt am 25. Mai, nach der endgültigen Planfestellung im April. Mit einer Bürgerversammlung im Juni würde bereits im Mai/Juni der Startschuss für die Umsetzungsphase fallen und die Förderkontingente dann freigegeben. Foto: wa

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