Eine fröhliche Frauenrunde trifft sich an jedem ersten Montag im Monat im Groß Hegesdorfer Dorfgemeinschaftshaus.
Aber natürlich ist es keine Konkurrenz, sondern eher ein Miteinander. Die Damen kümmern sich ebenfalls um eine lebendige Dorfgemeinschaft. Sie denken sich gemeinsame Aktionen aus und lassen es sich auch selbst bei einem kleinen Imbiss oder viel Klönschnack gut gehen. "Mal aus dem Haus zu kommen", ist die Devise des guten Dutzend Groß Hegesdorferinnen und einiger befreundeter Frauen aus der Umgebung.
Die Idee der monatlichen Treffen geht auf einen Arbeitseinsatz zurück. Als das örtliche Ehrenmal von Unkraut und Unrat befreit war, setzten sich Marlies Ulrich, Mariechen Pfingsten, Silke Pagels und Sigrid Anderten auf dessen Stufen und genehmigten sich nach getaner Arbeit ein Glas Sekt. Prompt kamen sie ins Plaudern: Man könne sich doch eigentlich regelmäßig treffen.
Gesagt, getan. Seither ist an jedem ersten Montag im Monat das Dorfgemeinschaftshaus fest in Frauenhand; es sei denn, ein Sommerabend lässt schöner unter dem großen Baum auf dem Hof Pfingsten gestalten.
Im Laufe der Jahre sind beim Stammtisch viele Dinge in die Wege geleitet worden. Im November beispielsweise freuen sich die Senioren zum fröhlichen Nachmittag mit kurzweiligem Programm aus Tanz, Sketchen und Liedern, das sich die Damen selbst ausdenken.
Es gibt dorföffentliche Spielabende, einen sonntäglichen Brunch oder ein Spanferkelessen. Vor Jahren legte die auf 22 Personen verstärkte Gruppe einen Erntedankteppich in der Apelerner Kirche. Die jährliche Weihnachtsfeier wird im Wechsel von den Anwohnern jeweils einer Straße ausgerichtet. Einmal fand ein "Offener Adventskalender" statt, bei dem sich die Einwohner an mehreren Dezemberabenden reihum trafen. Schon war die Wiederholung im vergangenen Jahr geplant, wurde aber nach einem tragischen Unglücksfall im Ort kurzfristig abgesagt.
Vor knapp einem Jahr verschaffte sich der Frauenstammtisch endgültig die Hochachtung der Männer. Diese waren so intensiv mit dem Anbau am Gerätehaus beschäftigt, dass keine Zeit blieb, den Maibaum zu holen und aufzustellen. Also sprangen die Damen ein und baten nur bei körperlich anstrengenden Momenten um entsprechende Unterstützung.
In ein paar Wochen macht sich das halbe Dorf wieder auf den Weg. Zu Fuß geht es ins benachbarte Soldorf, weil eine Aufführung der dortigen Laienspieler traditionell komplett für die Groß Hegesdorfer Nachbarn reserviert ist. "Das wird wieder ein Heidenspaß", freut sich schon Sigrid Anderten. Nach dem letzten Vorhang geht es so schnell noch nicht wieder nach Hause: Bei Bockwurst und Getränken wird es stets eine lange Nacht. Foto: al