1. Der Durchgangsverkehr muss her

    Gewerbeverein will in Sachen Baustelle rechtliche Schritte einleiten / Friedrich Unnold gibt Vorsitz ab

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    AUHAGEN (nb). Die Baustelle bedeutet nicht nur ein Opfer, sie fordert allmählich auch einige. Was für die Bürger zur Geduldsprobe geworden ist, nimmt für die örtlichen Unternehmer existenzbedrohende Züge an. "Überall ist ein Einbruch zu merken", bringt es der erste Vorsitzende des Gewerbevereins, Friedrich Unnold, während der Jahreshauptversammlung im Restaurant Morgenstern auf den Punkt. Seit etwa vier Monaten ist Sachsenhagen zweigeteilt und über einen langen Zeitraum hat sich wenig bewegt. Erst war der Frost schuld, dann Wasser, das in den Baugruben stand und die Fortsetzung der Arbeiten im neuen Jahr verhindert hat, obwohl ursprünglich eine Freigabe im Dezember zugesagt worden sei. Unnold räumte durchaus ein, dass die Maßnahmen im Zuge der Dorferneuerung grundsätzlich positiv seien. "Das könnte sich Sachsenhagen sonst nicht leisten, andere Gemeinden beneiden uns darum". Dennoch sehen die Mitglieder des Gewerbevereins den derzeitigen Zustand als unhaltbar an. Ihr drängendstes Ziel ist es nun, so schnell wie möglich eine Aufhebung der Vollsperrung zu erreichen und den dringend benötigten Durchgangsverkehr wieder zu gewährleisten. "Wir Gewerbetreibende leben schließlich davon", so Unnold. Druck aufbauen durch die Androhung einer Schadensersatzforderung lautet die Empfehlung eines zu Rate gezogenen Juristen. Der Ansatzpunkt für den Gewerbeverein sind hier die vermeidbaren Bauverzögerungen. Da sich die betroffenen Straßen "Meierei" und "Bergtrift" als Landesstraßen in der Verantwortung des Straßenbauamtes Hameln befinden, konnten Hilfsgesuche bei der Stadtverwaltung bisher wenig ausrichten. Dennoch habe der Verein sich mehr Unterstützung gewünscht. Da in absehbarer Zeit mit der"Oberen Straße" bereits die nächste Baustelle, diesmal unter städtischer Obhut, auf dem Plan steht, solle dann eine "horizontale Ebene" gefunden werden. Neben dieser großen Problematik gab es aus dem vergangenen Vereinsjahr dennoch Positives zu berichten. Der Bestand hat sich mit 70 Mitgliedern etwa auf dem Niveau des Vorjahres gehalten, erst kürzlich gab es einen Neuzugang. Neu ist auch die Werbetafel vor dem Gelände des örtlichen Einkaufsmarktes, mit der der Verein und seine Mitglieder neben Aktionen und Veranstaltungen auf sich aufmerksam macht. Der Frühjahrsbrunch, das Aufhängen der Weihnachtsbeleuchtung und die Stiefelaktion zu Nikolaus sind bereits zu festen Traditionen geworden. Erstmals gab es im vergangenen Jahr jedoch einen Weihnachtsmarkt, den der Gewerbeverein mit einem Glühweinstand bestückte. Ein großes Ereignis in diesem Jahr wirft bereits seine Schatten voraus: Am 10. und 11. September findet zum zweiten Mal die Sachsenhäger Gewerbeschau statt. Zur Vorbereitung wurde bereits eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit den ersten Planungen befasst. "Wir wollen es noch besser machen und das schaffen wir auch", sagte Unnold zuversichtlich. Eine seiner letzten Aufgaben im Vorstand, denn der Unternehmer will in absehbarer Zeit seine Selbstständigkeit aufgeben und damit auch den Vorsitz des Gewerbevereins.Foto: nb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an