1. Das Werkzeug im Berg ruht nicht

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    FEGGENDORF (al). Immer deutlicher können sich Besucher des "Feggendorfer Stolln" bald die frühere Arbeit auf und unter Tage vorstellen, als um den Deister in kleineren und größeren Zechen noch Kohle abgebaut worden ist. Zwar wird seit 50 Jahren keine Schaufel und Hacke mehr für die betriebliche Förderung bewegt; das Werkzeug ruht dennoch nicht. Die Arbeitsgruppe Bergbau im Lauenauer Heimat- und Museumsverein bewahrt beharrlich die kleine Anlage mitten im Wald und macht sie durch ihren harten körperlichen Einsatz immer interessanter.

    Hoffen auf das Zechenhaus: Betriebsleiter Florian Garbe mit der Entwurfszeichnung.

    Mehr als hundert Meter Stollen werden Besuchern im Rahmen von Führungen im Sommerhalbjahr gezeigt. Das Betreten birgt keine Gefahren, wie auch die genehmigende Bergbaubehörde regelmäßig feststellt. Neuerdings biegen die Gäste sogar in die sogenannte "Grundstrecke" ein. Der historische Hauptstrang der längs durch den Deister die verschiedenen Zechen teilweise miteinander verbunden hat, ist auf einer Länge von bereits 28 Metern freigelegt worden. Ein Kinderspiel war das nicht: Jeder Meter bedeutete zehn Förderwagen voller Abraum, der ans Tageslicht geschoben werden musste.

    Weitere vier Meter hat sich die Gruppe durch ein Kohlenflöz gegraben; Holzstützen wurden der besseren Haltbarkeit und Sicherheit halber zugunsten von Stahlstreben ausgetauscht. Auf diese Weise ist nun auch die Rösche am Jägerweg auf einer Länge von zwölf Metern besser begehbar. Betriebsleiter Florian Garbe dankte den beiden Senioren seiner Gruppe, Hermann Rickenberg und Helmut Bauer, die fast an jedem Vormittag am Zechengelände anzutreffen seien. Sie haben das Fundament an der Bergstation der ehemaligen "Bremsstrecke" erneuert.

    Nun hofft Garbe auf den baldigen Baubeginn des Zechenhauses. Auf den historischen Fundamenten soll ein zweckmäßiges Gebäude entstehen, das Besuchern eine Umkleidemöglichkeit bietet. Außerdem sind eine Werkstatt, Aufenthalts- und Sanitätsraum sowie Toiletten vorgesehen. "Vielleicht können wir ja unser Barbara-Fest in der neuen Waschkaue feiern", gab sich der Sprecher optimistisch. Für das Zechenhaus stehen unter anderem Mittel aus einem EU-Förderprogramm in Aussicht. Schon länger ist der "Feggendorfer Stolln" ein Ausflugsziel, das vom "Schaumburger Land Tourismus" systematisch beworben wird.

    Neben dem Hausbau über Tage hat sich die Gruppe auch tief im Innern des Deisters ein großes Ziel gegeben. Sie will die in südöstlicher Richtung gelegene ehemaligen Sprengstoffkammer erreichen. Bis dahin sind noch etliche Meter der "Grundstrecke" freizulegen. Foto: al

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