1. Das Schützenfest entwickelt sich mehr und mehr zum Sorgenkind

    Diesmal gibts nur noch einen Königsball / Mitgliederzahlen sind rückläufig

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    BECKEDORF. Gar nicht zufrieden war Hartmut Rohloff, der Vorsitzende des Schützenvereins, mit dem letzten Schützenfest. "Das Fest entwickelt sich zum Sorgenkind", stellte Rohloff vor der Jahreshauptversammlung des Vereins im Schützenhaus fest. "Schützenfeste sind heutzutage nicht mehr angesagt und gefragt," legte Rohloff nach. Die Beteiligung war nach seinen Worten nicht zufriedenstellend. "Die Misere beginnt bereits beim Königsschießen. Kaum jemand schießt noch," zog Rohloff eine bittere Bilanz. Jetzt versucht der Verein gegenzusteuern und hebt die Zwangspause für bisherige Majestäten auf. Ab sofort kann jeder jedes Jahr König werden.

    Aufzuhören sei nicht der richtige Weg. Man wolle wenigstens die Tradition des Königsschießens fortführen, kündigte Rohloff an. Am 21. Mai wird nachmittags geschossen, die Proklamation findet im Schützenhaus bei einem Königsball unter Beteiligung befreundeter Vereine am selben Abend statt. Mehr sei nicht mehr drin. Der resigniert wirkende Vorsitzende appellierte an die Mitglieder, die Schützenfeste befreundeter Vereine zu besuchen: "Wenn wir nicht zu den anderen gehen, dann brauchen wir uns auch nicht zu wundern, wenn andere nicht zu uns kommen." Überhaupt seien es im Verein immer dieselben sechs bis acht Leute, die die Feste anderer Vereine besuchten.

    Mittlerweile sei auch das angebotene KK-Schießen wieder eingestellt worden. Der Grund: Zum Schluss sei einfach keiner mehr zum Schießen gekommen.

    Sorgen bereitet dem Vorsitzenden die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Sechs Austritten stünden nur zwei Eintritte gegenüber. Gegenwärtig zählt der Verein 121 Mitglieder in seinen Reihen. Davon seien allerdings lediglich etwa 15 Personen aktive Schützen, die am Trainingsbetrieb teilnehmen könnten. Positiv allerdings wertete Rohloff die Besucherzahlen beim Ostereierschießen und beim alljährlichen Dämmerschoppen.

    Für ihre 25-jährige Treue zum Verein wurde Silvia Deutsch mit Ehrennadel und Urkunde ausgezeichnet. Geehrt wurden ebenfalls Joachim Otte, Günter Klingenberg, Thomas Schweer und Martin Weichers, die dem Verein vor 15 Jahren beitraten. Seit zehn Jahren sind Hedwig und Günter Glatzel, Maria und Helmut Kober sowie Dirk Redschus, Gisela Eberhard und Marlies Tamkus dabei.

    Michael Melcher trat die Nachfolge von Marcel Mossell als 2. Schießsportleiter an.

    In ihren Ämtern bestätigt wurden Ursula Rohloff als 1. Damenleiterin, Marlies Tamkus als 2. Damenleiterin, Gisela Wippich als Alterssprecherin und Lydia Melcher als Jugendleiterin.

    Foto: privat

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