1. Die eigene Hütte muss einfach voll bleiben

    Antrag der Kirchengemeinde zur Einrichtung eines Familienzentrums im Dorfgemeinschaftshaus ruft Skeptiker auf den Plan

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    VEHLEN (wa). Umfangreich und hitzig, war die Diskussion des Ortsrates Vehlen und der Obernkirchener Verwaltung um die Einrichtung eines Familienstützpunktes der Kirchengemeinde im Gebäude des Dorfgemeinschaftshauses. Bei einer weiteren Sitzung ließ der Ausschuss für Jugend, Familie und Sport keine größeren Einwände verlauten. Beschlossen wurde, erste Gespräche über einen Vorvertrag zwischen Kirche und Stadt zu führen.

    Ziel des Familienzentrums sei es, U3-Plätze zu schaffen und damit die Stadt Obernkirchen zu entlasten. Im Bittschreiben des Kirchenvorstandes spricht Pastor Günter Fischer von sozialen Angeboten, wie eine Freitagsmensa, einem Eine-Welt-Laden, Elterntreffs und Hausaufgabenbetreuung durch "Omas und Opas". Die Kirchengemeinde Vehlen beabsichtigt die Räume des Dorfgemeinschaftshauses komplett zu übernehmen. Dabei müsse sie berücksichtigen das alles so bleibe wie es ist, so Bernhard Watermann, allgemeiner Vertreter des städtischen Bürgermeisters. Denn neben der derzeitigen Kindergartengruppe nutzten die Dorfjugend und der Turnverein das Gebäude an der Vehlenerstraße 75. Diverse Feiern werden bis dato in dem komplett renovierten Gesellschaftshaus veranstaltet. Für Teile der Liegenschaft existieren zwei unbefristete Mietverträge und ein Pachtvertrag. In einem gemeinsamen Gespräch mit der Kirchengemeinde habe die Stadt klargestellt, dass die allgemeine Bedarfslage, mit Ausnahme des Aufbaues von U3-Betreuung, rückläufig sein werde und das unternehmerische Risiko letztlich bei der Kirchengemeinde liege. Der Ausschuss bezweifelt, ob die Kirche sich als Träger das Gebäude überhaupt finanziell leisten kann. Denn vorausschauend werde im Kindergartenjahr 2011/2012 die ganze und eine halbe, auf eine Kindergartengruppe reduziert, so Watermann. Diese Kinder könnten prinzipiell auch in der Kindertagesstätte (Kita) Kleistring untergebracht werden. In dem Fall würde der Kirchengemeinde eine Einnahmequelle wegfallen. In der Ortschaft stelle die Kita Kleistring ein großes und langfristiges Angebot zur Betreuung sicher. Die Entwicklungszahlen für 2013/14 werden derzeit noch geprüft und sollen bei weiteren Verhandlungen vorgelegt werden. Die Kirche habe viele Wünsche, aber zu wenig Kinder im Ort, so Wilhelm Mevert (SPD). Auch das neue Klinikum hat angekündigt, einen eigenen Kindergarten zu eröffnen. Im schlimmsten Fall gebe man der Kirche den Zuschuss, bekomme aber die eigene "Hütte" nicht mehr voll, so Heinrich Struckmeier (CDU). Wichtig sei auch zu wissen, wie die Vehlener Bürger eigentlich zur Planung der Kirche stehe. Jetzt heißt es abwarten, wie das nicht öffentliche Gespräch zwischen Kirchengemeinde und Ortsrat verläuft. Stimmen die Rahmenbedingungen, könnte es bald ein Familienzentrum in Vehlen geben.Foto: wa

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