1. Der SC ist der Studie einen Schritt voraus

    KSB prognostiziert Überlebenskampf / Sportclub Auetal gibt Neujahrsempfang / Über die Jubiläumsfeiern hinaus denken

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    KATHRINHAGEN (tt). Es ist inzwischen guter Brauch geworden, dass sich zu Beginn des Jahres beim Neujahrsempfang der geschäftsführende Vorstand und die Spartenvorstände des Sportclubs Auetal die Zeit nehmen, mit Sponsoren und Förderern des Vereins sowie mit den Ratsmitgliedern und Ortsvorstehern über aktuelle Tagesthemen zu diskutieren und einen Blick in die Zukunft zu richten.

    Im dritten Jahr nach der Fusion der Stammvereine TSV Kathrinhagen und TuS Rehren A/O zum SC Auetal ist der normale Vereinsalltag eingekehrt. "Wir haben die Schallgrenze von 1 000 Mitgliedern gehalten, beschäftigen Woche für Woche rund 400 Kinder und Jugendliche in 22 Wettkampfmannschaften und auch die Senioren haben Möglichkeiten, an vielen sportlichen und geselligen Veranstaltungen unseres Vereins teilzunehmen", so der Vorsitzende des SC Auetal, Dieter Grupe, im Sportheim in Kathrinhagen vor rund 45 Gästen. "Alles im Lot könnte man meinen", so Grupe, "wäre da nicht eine Studie des Kreissportbundes, die die Alarmglocken nicht klingeln, sondern schrillen lassen." Die Studie umfasst Daten zum Sportverhalten, den Sportstättennutzungen und –bedarf und die demografische Entwicklung im Schaumburger Sport. Das Ergebnis der Studie stellt den Alltag des Sports in den Hintergrund und zeigt, was die Vereinspolitik in den nächsten Jahren leiten wird. Bis zu 40 Prozent weniger Jugendliche wird es in den nächsten zehn Jahren im Auetal geben. Die logische Konsequenz aus der Studie sei es nun, um das Überleben der Sportvereine zu kämpfen. Der SC Auetal habe mit seiner Fusion den Forderungen der Studie bereits vorweg gegriffen. In den nächsten Jahren ginge es darum, eine Gemeinschaft im Sport und im gesellschaftlichen Bereich aufrecht zu halten. "Ein Kommune ohne einen funktionierenden Sportverein ist eine arme Kommune und büßt an Qualität ein", stellte Grupe fest.

    Die Studie, die für die nächsten Jahre die Bibel der Sportvereine sein wird, habe den Verantwortlichen einen klaren Auftrag erteilt. Nämlich sich um das Überleben der Vereinsstrukturen zu kümmern. "Ein Jubiläum zu feiern ist wichtig, aber wichtiger ist es, das nächste Jubiläum noch zu erleben", so der SC-Vorsitzende. In Bezug auf die Sportstätten sei durch die Studie festgestellt worden, dass es im Auetal ausreichend Sportplätze gibt, was Grupe auch bestätigte. Probleme sieht der SC-Vorsitzende bei den drei alten Sporthäusern auf den Verein zukommen.

    Die Instandhaltungs- und Energiekosten seien sehr hoch. "Daher sind wir dankbar für die Erstellung des neuen Dorfgemeinschaftsraums in Kathrinhagen. Er ist auch für unseren Verein wichtig", so Grupe. "Der Schuh drückt uns bei den Hallenbelegungen im Winter. Es gibt nur Hallenzeiten zu Zeiten, wenn keiner kann, weil auch Betreuer arbeiten und Jugendliche zur Schule müssen", so Grupe. Manche Sportgruppen würden keine Hallenzeiten bekommen, innovative Sportarten könnten aus Platzmangel nicht angeboten werden. Für Wettkampfsportarten sei die Halle nicht ausreichend groß. Eine innovative Weiterentwicklung des SC Auetal sei unter diesen Umständen kaum möglich. "Deshalb sollten wir gemeinsam dafür kämpfen, eine geeignete Mehrzweckhalle zu bekommen. Nicht nur der Sport, sondern auch andere Großveranstaltungen könnten dann bedarfsgerecht durchgeführt werden". Auetals Bürgermeister Thomas Priemer lobte Grupes "erfrischende" Rede. "Es ist gut, dass diese Neujahrsrede nicht nur Lobhudeleien enthielt, sondern auch die demografische Entwicklung ansprach", so Priemer. Der SC habe das frühzeitig erkannt und die Fusion sei, gerade jetzt nach Erscheinen der KSB-Studie, ein Vorzeigeprojekt. Für die Zukunft müssten die Auetaler Vereine die drei großen Ks, Koordination, Konzentration und Kooperation, im Auge behalten. Unter Koordination versteht Priemer, dass die Vereine ihren "eigenen Stall ausmisten müssten", also prüfen, was in den einzelnen Sparten passiert und eventuell Veränderungen vornehmen. Konzentration sei, sich nicht zu verzetteln, indem zu viele Sportarten angeboten würden. "Wir können im Auetal nicht alle Facetten des Sports abbilden. Wir dürfen nicht jeden Bedarf umsetzen wollen", so Priemer. In Sachen Kooperation habe der SC bereits Vorbildliches geleistet. "Man muss über den Tellerrand hinaus in die Nachbarschaft blicken und schauen, wo man zusammenarbeiten kann", forderte der Bürgermeister.

    Der Rat der Gemeinde Auetal sei sportorientiert eingestellt und wird auch in Zukunft seine Unterstützung im Rahmen des Machbaren leisten. Foto: tt

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