POHLE (al). Mehr Papier und mehr Zahlen müssen die Mitglieder des Pohler Gemeinderates studieren, wenn sie einen Blick in den örtlichen Haushaltsplan werfen wollen. Soeben wurde das bisherige kameralistische in das neue doppische System durch Rathausmitarbeiter Sven Janisch übernommen. Dieser erläuterte auch das aktuelle Zahlenwerk: "Der Haushalt sollte eigentlich transparenter werden", kommentierte er die neuen rechtlichen Vorschriften, "aber das Ziel wurde wohl nicht erreicht". Die Kommunalpolitiker beschlossen einstimmig das Einnahmen- und Ausgabengefüge des laufenden Jahres.
Letzten finanziellen Aufwand verlangt der Ausbau der Pohler "Masch" in diesem Jahr.
Janisch hatte zunächst den Pohler Einstand in die künftige Systematik dank einer positiven Steuereinnahmen-Entwicklung als "glückliche Situation" beschrieben. Generell sei die finanzielle Lage "nicht schlecht, aber auch nicht rosig". In der Tat ist nur eine Investition möglich: mit 41.000 Euro die restliche Abwicklung des Ausbaus der "Masch". Die laufenden Aufwendungen der Gemeinde seien ansonsten unverändert geblieben. Für die CDU-Fraktion lobte Eberhar Hasler den Entwurf. Eine Neuverschuldung von 35 Euro je Einwohner sei vertretbar, erklärte er zur beabsichtigten Darlehensaufnahme. Er hielt die uneingeschränkte weitere Förderung des Vereinslebens und des Ferienspaßes ("Das ist auch ein Vermächtnis für unsere verstorbene Bürgermeisterin!") sowie die laufenden Kosten für das Dorfgemeinschaftshaus für richtig.
Kritischer sah SPD-Sprecher Rainer Helbig ("Ich bin ein Befürworter des neuen Rechnungswesens.") den aktuellen Etat. Der Finanzplan habe doch nur durch eine Kreditaufnahme von 34.000 Euro aufgenommen werden können, bemerkte er. Sein Fraktionskollege Ralf Wilkening erkundigte sich nach der im Doppik-Haushalt aufgeführten Summe der Abschreibungen in Höhe von 34.000 Euro. Sie beziehen sich auf frühere Maßnahmen an Dorfgemeinschaftshaus, Straßen und Spielplätzen.
Janisch kündigte an, mit dem Rat in einigen Monaten Zwischenbilanz zu ziehen. Dies werde künftig regelmäßig der Fall sein müssen, damit die Gemeinde den aufgestellten Finanzplan auch einhalte. Zu den Etatunterlagen gehören außerdem eine Ergebnisrechnung sowie eine Eröffnungsbilanz. Letztere will die Samtgemeindeverwaltung spätestens im Juni dem Rat vorlegen. Foto: al