OBERNKIRCHEN (bb). Auf Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier hat bei der diesjährigen Eiswette im Sonnenbrinkbad eine gemütliche Floßfahrt gewartet. Kalt und nass wurde es dagegen für acht Frauen und Männer um den Geschäftsführer der Sonnenbrinkbad-Genossenschaft Wolfgang Hein, Bürgermeister Oliver Schäfer und Schöttelndreiers Nachfolger Jörg Farr, die den Sprung ins Wasser wagten und das Becken schwimmend und watend durchquerten.
Der Ausgang der Eiswette stand in diesem Jahr nicht in Zweifel. "Das Wasser hat tropische neun bis zehn Grad", verkündete Wolfgang Hein nach der Messung mit dem Thermometer. Bei diesen Temperaturen war nicht eine Spur von Eis auf der Oberfläche des Schwimm-Beckens zu sehen. Hein hielt es nicht einmal für nötig, einen isolierenden Neopren-Anzug zu tragen. Unter dem Applaus des Publikums entkleidete er sich bis auf die Badehose, um dann gemeinsam mit seinen Mitstreitern in das Becken zu springen.
Der zukünftige Landrat Jörg Farr, Obernkirchens Bürgermeister Oliver Schäfer, die Ratsherren Bernd Kirsch und Thomas Stübke und weitere Wagemutige schwammen und wateten zum gegenüberliegenden Beckenrand und wieder zurück.
Anschließend verabschiedete sich das Sonnenbrinkbad-Team vom aus dem Amt scheidenden Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier. Anders als in den Vorjahren war Schöttelndreier diesmal nicht selbst durch das Becken gekrault. Eine Verletzung hinderte ihn am Sprung ins Wasser. Wolfgang Hein dankte dem scheidenden Landrat dafür, "dass er immer an unser Bad geglaubt hat". Als der Förderverein das Sonnenbrinkbad übernahm, habe es wenig mehr gegeben als das Konzept für dessen Betrieb, so Hein.
Trotzdem habe Schöttelndreier das Projekt unterstützt. Wie er zum Sonnenbrinkbad stehe, habe der Landrat auch stets bei den Eiswetten bewiesen, erklärte Hein. Bei der ersten Auflage der Veranstaltung sei lediglich eine Querung des Beckens geplant gewesen. "Männer, soll es denn das gewesen sein?", habe Schöttelndreier nur gefragt, als diese absolviert war. Dann habe er gemeinsam mit seinen Mitstreitern den Rückweg durch das kalte Wasser angetreten.
Schöttelndreier machte allen Sonnenbrinkbad-Freunden Mut für die anstehenden Aufgaben. "Mit dem Bad wird es weitergehen", hielt er fest.
Anschließend wurde der Landrat symbolisch in den Ruhestand befördert. Vom "Landratsschreibtisch" an einem Ende des Beckens zogen ihn Badegäste mit einem Seil auf einem Floß zum anderen Ende hinüber.
Hier wartete sein Nachfolger Jörg Farr und ein Schaukelstuhl, auf dem der Ruheständler Platz nahm. Anschließend wurde Farr mit dem Floß in die andere Richtung transportiert, um dann am Landratstisch Platz zu nehmen.
Zuvor hatte Moderator Helmut Machule, der durch die Veranstaltung führte, bereits auf einen anderen Führungswechsel hingewiesen. Zum Nachfolger des bisherigen Vorsitzenden des Fördervereins Sonnenbrinkbad Wolfgang Hein hatten die Mitglieder Robert Rammelsberg gewählt. Wolfgang Hein übernahm stattdessen den Posten des Geschäftsführers der neugegründeten Genossenschaft Sonnenbrinkbad. Bei windig-feuchtem Wetter verfolgten rund 350 Gäste die Eiswette. Die Veranstaltung endete mit der Verlosung der Preise der großen Tombola.
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