APELERN (al). Den Werbeideen von Unternehmen, Vereinen und Parteien folgt nun auch die Kirche. Die Apelerner Gemeinde hat soeben damit begonnen, für ihre neue Reihe regelmäßiger Kindergottesdienste große Banner aufzuhängen – nicht nur direkt an Kirche und Pfarrhaus, sondern auch in den umliegenden Ortsteilen. Der ungewöhnliche Straßenschmuck ist seit dem Wochenbeginn zu betrachten: Denn am Sonntag findet das erste Treffen für die hiesigen jungen Christen statt. Es ist nicht nur die spezielle Reklame, die Pastorin Annette Sieling durchaus mit etwas Stolz erfüllt.
Schon beim kürzlich erfolgten Neujahrsempfang verriet sie eine weitere Absicht: So könne "Kirche aufs Dorf kommen", begründete sie die Bannerwerbung, die gewissermaßen eine Erinnerung an das seelsorgliche Angebot darstellt. Kindergottesdienste hatte es zwar sei jeher gegeben, aber zuletzt war das Interesse deutlich zurückgegangen. Obwohl sich vier erwachsene und vier jugendliche Mitglieder eines Vorbereitungsteams gemeinsam mit der Theologin viel Mühe für die gemeinsamen Stunden gaben, blieben die kleinen Besucher aus. Doch der Kontakt gerade zu jungen Familien sollte nicht abreißen. Deshalb wurde ein neues Konzept entwickelt, mit dem immer am ersten Sonntag im Monat ein Kindergottesdienst zu einem bestimmten Thema stattfindet. Die Feier beginnt stets um 10 Uhr gemeinsam mit den Erwachsenen in der Kirche. Schon bald aber folgt der Wechsel ins nahe Pfarrhaus, wo bis 11.30 Uhr Bibelgeschichten und Gebet, Spiel- und Bastelaktionen für Interesse sorgen wollen. Weil sich diese Beschäftigung durchaus auch länger als der einstündige Gottesdienst hinzieht, bietet sich den Eltern für die Wartezeit nach dem Schlusssegen im Turm ein "Kirchencafé" zum gemütlichen Plausch an.
Werbung für den Kindergottesdienst: Pastorin Annette Sieling (v. li.) und Mitglieder des Vorbereitungsteams stellen gemeinsam mit Grafikerin Jennifer Ranzow eines der neuen Banner vor.
Am morgigen Sonntag, 6. Februar, heißt es zum ersten Mal "Ich bin dabei". Die Banner sind am Zaun des Pfarrhausgrundstücks, direkt an der Schule sowie in Soldorf, Reinsdorf, Groß Hegesdorf und Lyhren zu sehen. Das ganze Team ist bereits gespannt, ob die großen Transparente auch die erhoffte Neugier entfachen. Dann wäre der Dank an die örtliche Werbegrafikerin Jennifer Ranzow noch größer. Diese hat nämlich die kaum zu übersehende kirchliche Reklame entworfen. Foto: al