HANNOVER (bb). Das Bundesliga-Team von Hannover 96 tritt am heutigen Sonnabend um 15.30 Uhr zum Niedersachsenderby gegen den VfL Wolfsburg an. Nach zwei Niederlagen in Folge wollen die "Roten" jetzt im eigenen Stadion wieder einen Sieg.
Die Gäste aus Wolfsburg verpassten ihrem Kader nach der enttäuschenden Vorrunde eine Frischzellen-Kur, gleich sechs neue Akteure verpflichtete der Verein in der Winterpause. Gegen starke Leverkusener verlor Hannover 96 am vergangenen Wochenende mit 0:2.
Wie bereits bei der Niederlage gegen Schalke zuvor agierten die "Roten" phasenweise durchaus gefällig, enttäuschten keineswegs. In den entscheidenden Moment zeigten sich die Leverkusener jedoch effektiver. Bei 96 fehlte erneut die Genauigkeit beim letzten Pass und im Abschluss. Hannover hat in der Wintertransferperiode diesmal keinen neuen Akteur verpflichtet. Ganz anders die Wolfsburger, die sich in dieser Saison in einer Dauerkrise befinden.
Der Verein holte für Trainer Steve McClaren gleich sechs neue Kräfte. Prominentester Zugang ist dabei sicherlich Nationalstürmer Patrick Helmes.
Tuncay, Kapitän der türkischen Auswahl, wird ebenfalls die Offensive verstärken, mit dem Tschechen Jan Polak kam noch eine erfahrene Kraft für das defensive Mittelfeld. Der Kongolese Diedonné Mbokani hatte in Monaco Probleme und wurde auf Leihbasis verpflichtet, die Jungspieler Yohandry Orozco (Venezuela) und Ja-Cheol Koo (Südkorea) sind vielversprechende Talente. Zweifellos hat Steve McClarens Kader durch die Verpflichtungen an Breite und Qualität hinzugewonnen, was angesichts von sechs Punkte Abstand auf die Abstiegszone bitter nötig erscheint. Allerdings gilt es für den Trainer jetzt, mit den Zugängen aus sechs Nationen fix die Geschlossenheit herzustellen, die Wolfsburg im bisherigen Saisonverlauf so deutlich abging.
Individuell sind die Gäste mit Akteuren wie Diego, Grafite und Arne Friedrich zweifellos stark besetzt. Für 96 gilt es, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. Im aggressiven Defensivspiel wieder den nötigen Biss zu beweisen und schnell in den Vorwärtsgang umzuschalten. Gerade gegen ein Team in dem die Automatismen noch nicht perfekt greifen, sollten sich so Chancen ergeben. Didier Ya Konan legte nach einer Trainingspause wegen Problemen im operierten Knie wieder kräftig los und wird am Sonnabend zur Verfügung stehen. Auch Jan Schlaudraff wird nach überstandener Bauchmuskelverletzung wieder einsatzfähig sein. Auf dem rechten Flügel könnte er mit seiner Übersicht und Technik zuletzt vermisste entscheidende Impulse setzen.
Die "Roten" haben in dieser Serie schon mehrmals bewiesen, dass sie Rückschläge wegstecken können. Auch gegen Wolfsburg ist die Mannschaft in der Lage, nach zwei Niederlagen wieder einen Sieg zu landen. Nicht unglücklich dürfte die Hannoversche Hintermannschaft darüber sein, dass Edin Dzeko die "Wölfe" verließ. Der brandgefährliche Stürmer schien seine Treffsicherheit regelmäßig gerade gegen 96 beweisen zu wollen.
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