RODENBERG (pd). Die Bezeichnung "Landfrauen" relativiert die 1. Vorsitzende der Rodenberger Ortsgruppe der Landfrauen gerne: "Ich sehe mich als interessierte Frau, die im ländlichen Raum wohnt!", klärt Marina Gellermann auf. Bei der Jahreshauptversammlung im "Hotel Stockholm" wurde deutlich, dass der schon immer rührige Verein durch einen Generationswechsel zusätzlichen Schwung bekommen hat. Der Saal platzte aus allen Nähten und Schriftführerin Sabine Oltrogge konnte in ihrem Jahresrückblick auf eine Vielzahl unterschiedlichster Aktionen und Fahrten verweisen. 18 Frauen haben sich im vergangenen Jahr neu in die Mitgliedsliste des Rodenberger Landfrauenvereins eintragen lassen. Sie und die vielen anderen, die zum Teil seit Jahrzehnten der Ortsgruppe die Treue halten, verlebten einige gemütliche Stunden bei der Abarbeitung offizieller Regularien, einem kleinen Abendessen und einem Vortrag zum Thema "50 Plus - der pflegeleichte Garten" mit Gärtnermeisterin Kerstin Überschär. Zu Beginn der Versammlung ließ Sabine Oltrogge die Veranstaltungen 2010 noch einmal Revue passieren. Sie erinnerte unter anderem an eine Mühlentour, eine Radtour, ein Sommerfest mit Hochwasser-Gefahr, eine Informationsveranstaltung mit der Polizei, ein Schweißer-Workshop, einen Toskana- Vortrag, einen Kochkurs, an den Besuch einer Schokoladenmanufaktur, ein Frauenfrühstück mit 80 Teilnehmerinnen und eine Weihnachtsfeier. Die finanzielle Situation der Ortsgruppe umriss Schatzmeisterin Sigrid Röhr. 143 Mitglieder zählt die Gemeinschaft aktuell. Die 1. Vorsitzende nahm kurz Stellung zu der finanziellen Situation, die aufgrund der Abflüsse an den Kreisverband und den Landesverband doch zur sparsamen Haushaltsführung mahnen würde. Lediglich 12,50 Euro würden pro Landfrau von den Mitgliedsbeiträgen im Ortsverband verbleiben. "Da sind uns schon Grenzen vorgegeben", führte Marina Gellermann weiter aus. Die Verpflichtung von externen Referenten sei daher auch stets mit einem kleinen finanziellen Risiko behaftet. Trotz des Kostendrucks wolle man aber nicht auf Qualität und Abwechslung bei den Vorträgen verzichten. Mit einem herzlichen Applaus, einem Blumenstrauß und einem kleinen Präsent wurde die langjährige erste Vorsitzende der Landfrauen Rodenberg, Petra Heitmann, aus dem Vorstand verabschiedet. Sie wolle sich in Zukunft verstärkt der Familie widmen und "nur" noch als normales Mitglied den Landfrauen treu bleiben. Der Abschied von Mariechen Böse als Ortsvertrauensfrau in Algesdorf fiel nicht weniger herzlich aus. Die Algesdorferin ist 50 Jahre im Verein aktiv gewesen. Ihre Erinnerungen an die Anfangszeiten des Vereins, der im letzten Jahr 60-jähriges Bestehen feiern konnte, möge sie doch bitte aufschreiben, wünschte sich Gellermann. Mariechen Böse sei ein wichtiger Zeitzeuge in Bezug auf die Entwicklung der Landfrauen in Rodenberg. "Das Alte wahren und sich den neuen Herausforderungen nicht verschließen", erklärte die Vorsitzende. Martina Steege, die von Gellermann als "echte Landfrau" bezeichnet wurde, fungiert im Ortsteil Algesdorf als Bindeglied zwischen Mitgliedern und Vorstand. Foto: pd
Die Vorsitzende der Rodenberger Landfrauen, Marina Gellermann (v.li.), mit Martina Steege, Mariechen Böse und Petra Heitmann.