RINTELN (ste). Ortsbrandmeister Thomas Blaue hatte lange ringen müssen, bis der Deal mit der Stadt Rinteln perfekt war und ein neues Hilfeleistungs-Löschfahrzeug als Ersatz für den alten Rüstwagen und das LF 16 als Kompromissergebnis herauskam. Im Kameradenkreis habe man ihm vorgeworfen, er hätte mit härteten Bandagen kämpfen müssen, in der Stadtverwaltung schaute man unterdessen kritisch auf das Ausstattungssoll der Wehr. "Die Zeit heilte die Wunden der elendig langen Diskussion und ließ einen tragfähigen Kompromiss entstehen", so Thomas Blaue, der insbesondere Sven Thiele für seine zahlreichen Stunden dankte, die er mit Ingenieuren einer Aufbaufirma zur Aussattung des neuen Fahrzeugs verbrachte. Blaue stellte daher fest: "Wir können mit der gefundenen Lösung leben und sind einsatzbereit für alle in Frage kommenden Fälle!" 380.000 Euro lässt die Stadt sich das Fahrzeug kosten, das 2012 in den Dienst gestellt wird und das Bürgermeister Buchholz als "...zukunftsorientiert und nachhaltig" beschrieb.
Die Notwendigkeit einer "Zukunftswerkstatt Feuerwehr" stellte der Bürgermeister in seinem Grußwort heraus. Der demografische Wandel mache neue taktische Einsatzmodelle notwendig, denn immer weniger Freiwillige ständen nach den Schätzungen von Experten für die Feuerwehr zur Verfügung.
Eine neue Feuerwehrstrukturplanung sei deshalb auch für Rinteln notwendig, ohne dabei die Existenz kleiner Wehren in Frage zu stellen. Im April wird dazu eine erste Auftaktveranstaltung stattfinden mit dem Ziel, das System so zu organisieren und zu vervollständigen, damit am Tage der Grundschutz in allen Ortsteilen der Stadt Rinteln durch einsatzbereite taktische Einheiten gewährleistet wird. Die Rintelner Wehr ist allerdings noch weit entfernt vom personellen Notstand. Dazu trägt die gute Jugendarbeit mit der 27-köpfigen Jugendwehr und der Kinderfeuerwehr mit zwölf Kindern bei.
Auch das Blasorchester unter Klaus Diebietz ist mit 30 Aktiven noch gut besetzt, doch Diebietz sorgte vor: "Wir suchen jetzt schon neue Mitglieder, damit wir unsere hohe Qualität halten können!" Von 22 öffentlichen Auftritten im "musikalisch besten Jahr des Orchesters" konnte Diebietz berichten. Für die Altersabteilung listete Werner Schaper die kulinarischen Highlights des letzten Jahres auf und er stellte fest: "Wir hatten drei Veranstaltungen mit unseren Frauen hintereinander; da war es dringend nötig, wieder zur Normalität zurückzufinden!"
Für die Polizeidirektion Göttingen lobte Siebelt Ubben die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Schwerpunktwehr und den ihm unterstehenden Werkfeuerwehren Lebenshilfe und OI-glasspack.
Kritik übte Rainer Kuhlmann als stellvertretender Abschnittsleiter Süd an der Anerkennung von Feuerwehrarbeit durch die Gesellschaft: "Man muss klar unterscheiden zwischen dem Spaß im Vereinsleben und den Anforderungen an unsere Kameraden im Einsatz!" Er forderte eine Feuerwehrrente, kostenlosen Eintritt in kommunale Einrichtungen für Feuerwehrleute und steuerliche Vorteile zum Beispiel bei den Fahrtkosten. Die spektakulärsten Einsätze ließ Thomas Blaue noch einmal über Beamer Revue passieren. Mit dem Brand des Jibi-Marktes und dem Feuerchaos am Doktorsee hatte die Wehr zwei besondere Einsätze zu bewältigen. Die aufregenste Übung fand auf der Weser mit der DLRG statt. Lange stand hierbei für einige Kameraden nicht fest, dass es sich um eine Übung handelte. Zu Feuerwehranwärtern wurden Julian Klinke, Jan-Phillip Bräuer und Alexander Thürmer verpflichtet. Feuerwehrmänner wurden Tobias Bödeker und Dirk Rauchfuß. Oberfeuerwehrfrau und -mann wurden Heike Franzmeier und Riccardo Krzensk. Stadtbrandmeister Friedel Garbe beförderte Marco Menzel und Lars Ludwig zu Oberlöschmeistern. Brandmeister wurde Hellmuth Everding. Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz übergab dann noch die Ehrenamtskarten an besonders verdiente Feuerwehrleute.
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