LAUENAU (al). Der bekannte Telefonanbieter Vodafone verlangt von seinen Mitarbeitern nicht nur berufliches Engagement. Wenn sie sich in ihrer Freizeit gemeinnützigen Zwecken verschreiben, könnte das zu finanzieller Hilfe führen. Der Lauenauer Torsten Reuter hat dies soeben erfahren können. Weil er sich im neuen Verein "Bürgerhilfe Samtgemeinde Rodenberg" engagiert und die hiesige Lebensmittelausgabe an Bedürftige überzeugend präsentierte, gewährte das Unternehmen jetzt einen hohen vierstelligen Zuschuss.
"Mach mit – Vodafone hilft!" heißt die Kampagne, in der jährlich bundesweit 100.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Es gibt ein schriftliches Bewerbungsverfahren, in denen das jeweilige Projekt und die persönliche Mitarbeit vorzustellen sind. Unter insgesamt etwa 150 Anträgen kamen 30 in eine engere Auswahl, darunter auch die des 42-jährigen Lauenauers. Dieser wurde dann aufgefordert, im Rahmen einer Telefonkonferenz vor einer Jury die Aktion "Bürgerhilfe" auch mündlich vorzustellen. Reuter berichtete daraufhin über das vor einigen Monaten durch den kleinen Verein begonnene wöchentliche Abholen von Lebensmitteln in Supermärkten und bei Bäckereien und der an jedem Freitag zwischen 13 und 15 Uhr zu erfolgenden Ausgabe, über den hohen Fahrt- und Sortieraufwand, über seine eigene Mitwirkung – und auch über die finanziellen Sorgen, weil die von den Empfängern erbetene Spende von einem oder zwei Euro keinesfalls für Miet- und Nebenkosten der vorhandenen Ladenfläche ausreichen. Deshalb sei der Verein neben einem Zuschuss der Gemeinde auf ständige Spenden angewiesen. Reuter, der seit acht Jahren in Lauenau lebt und bei Vodafone in der Liegenschaftsabteilung für Masten- und Gebäudestandorte zuständig ist, hat die Entscheider offenbar so nachhaltig überzeugt, dass sein Antrag nach eigenen Angaben an fünfter Stelle der geförderten Projekte stehe. Sie wurden mit Beträgen zwischen 5000 und 250 Euro unterstützt.
Gleich neben der Eingangstür weist jetzt eine Plakette auf die gewährte Hilfe des Telefon-Unternehmens hin. Für die "Bürgerhilfe"-Vorsitzende Margit Mesenbrink ist es die dritte gute Nachricht binnen weniger Wochen, nachdem bereits die evangelische St. Lukas-Gemeinde und die Volksbank Hameln-Stadthagen mit Zuwendungen reagiert hatten. "Es tut gut, so viel Unterstützung zu erfahren", sagt sie.
Gleichwohl ist das wöchentliche Transportproblem weiterhin ungelöst. "Wenn uns ein Unternehmen doch nur für Stunden am Donnerstag oder Freitag einen Lieferwagen leihen könnte", wünscht sie sich. Das Auto wäre in besten Händen: Margit Mesenbrink und ihr Mann Wilhelm steuerten in ihrem langen Berufsleben schwere Lastzüge.
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