LINDHORST. Hinter dem TuS Jahn Lindhorst liegt ein glanzvolles Jubiläum, das aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Sportvereins gefeiert wurde. Vor dem Verein liegt zunächst einmal wieder der Alltag, der erkennen lässt, dass der Verein nicht auf Rosen gebettet ist.
Die finanzielle Situation des 987 Mitglieder zählenden Vereins bereitet dem Vorsitzenden Helmut Kramer Sorgen. Rund 5000 Euro Mehreinnahmen müssten der Kasse zufließen, so Kramer, damit der Verein ohne Probleme in die Zukunft schauen könne. Gegenwärtig lebe man "von der Hand in den Mund," es gelte "den Gürtel enger zu schnallen" äußerte sich Kramer vor 78 Mitgliedern und sechs Gästen, die sich im Saal von Hof Gümmer zur Jahreshauptversammlung eingefunden hatten. Aus diesem Grunde wird der Vorstand nach den Worten seines Vorsitzenden 2012 eine Erhöhung der Beiträge angehen. Die Zahlung der Hallennutzungsgebühren stellt für den Verein eine erhebliche Belastung dar, verdeutlichte Kramer. 2600 Euro habe der TuS im letzten Jahr dafür gezahlt. Auch säumige Beitragszahler sind dem TuS-Chef ein Dorn im Auge. Er werde sich dieser Thematik persönlich annehmen, erklärte er. Notfalls müssten Mitglieder ausgeschlossen werden. Das Vereinssäckel werde zudem durch die notwendige Anschaffung eines Rasenmähers belastet. Auf einen Gesprächstermin bei der Gemeinde hofft Kramer, um das Problem einer nicht funktionierenden Drainage auf der Gemeindesportanlage aus der Welt zu schaffen. Eine selbst vorgenommene Reparatur habe nichts bewirkt.
28 lizenzierte Übungsleiter stehen dem Verein zur Verfügung. Ein Schwerpunkt der TuS Jahn-Angebote liegt im Breitensport sowie in der Arbeit mit Jugendlichen. 2600 Stunden Jugendarbeit wurden im letzten Jahr geleistet, nicht eingerechnet zahlreiche Sonderveranstaltungen für die jungen Leute. Eine speziell eingerichtete Abteilung, nach Aussage von Jugendleiterin Iris Fischer hochmotiviert, trifft sich monatlich einmal und überlegt, was der gesamten TuS-Jugend an Aktivitäten geboten werden kann. Welche Bedeutung dieser Jugendarbeit zukommt, zeigt der Bericht der Badmintonsparte, wonach Zuwächse bei den Jugendlichen nicht mehr zu verzeichnen sind. Die Gründe liegen nach Ansicht der Spartenleitung in dem zunehmenden Nachmittagsunterricht der Schulen und anderen attraktiven Freizeitaktivitäten.
Zu Sportlern des Jahres und damit zu herausragenden Sportlern kürte der Vorstand gleich vier junge Leute. Luis Othmer aus dem Bereich des Jugendfußballs sowie Sonja Schweer, sie errang den Titel eines Tischtennis-Minimeisters auf Bezirksebene, und Dana Zelonczewski. Sie wurde Mini-Tischtennismeisterin auf Kreisebene. Julian Sädtler nahm die Urkunde für die Mannschaft des Jahres in Empfang. Ausgezeichnet wurde die 1. Herrenmannschaft Basketball. Dem Team war in der letzten Saison zum dritten Mal der Aufstieg in die Oberliga Niedersachsen geglückt. Allerdings reichten vier Neuzugänge bei nur einem Abgang nicht aus, um die Leistungen zu stabilisieren. Der Klassenerhalt wird nach Aussage von Abteilungsleiter Rainer Hempelt sehr schwer werden.
Auf Antrag des TuS-Jahn Vorsitzenden Helmut Kramer ernannte die Versammlung Karl-Heinz Hardekopf zum Ehrenmitglied. Hardekopf hat sich jahrzehntelang für den Verein engagiert, hat vor über einem Vierteljahrhundert am Bau des vereinseigenen Sportheims mitgewirkt und sich als Sozialwart um die Belange der Sportlerinnen und Sportler gekümmert. Kramer überreichte Hardekopf als äußeres Zeichen der Ehrenmitgliedschaft eine Urkunde und ein Präsent. Foto: privat