HANNOVER (bb). Mit einem kraftvollen Paukenschlag ist Hannover 96 am vergangenen Wochenende in die Rückrunde der Fußballbundesliga gestartet, gegen Schalke 04 will das Team am Sonnabend den großen Träumen des Anhangs neue Nahrung liefern. Als Tabellenzweiter brennen die Roten im eigenen Stadion darauf, nach dem 3:0-Sieg in Frankfurt erneut zu punkten.
In Frankfurt präsentierte die Mannschaft von Hannover 96 am vergangenen Wochenende fast in Perfektion, was sie im gesamten Saisonverlauf schon praktiziert. Mit großer Leidenschaft, viel Laufarbeit und gut organisierter Defensive ließen die "Roten" kaum gefährliche Angriffe der Hausherren zu. Sie selbst schalteten bei Ballgewinn fix um und zeigten vor dem Tor des Gegners in der Anfangsphase eiskalte Effektivität. Mohammed Abdellaoue sprintete schon in der 15. Minute beiden gegnerischen Innenverteidigern davon und traf zum 1:0. Christian Schulz köpfte wenig später nach einer Ecke zum 2:0 ein. Kurz vor Schlusspfiff machte Didier Ya Konan mit dem 3:0 alles klar. Kritiker können Mirko Slomka und seinen Mannen nach diesem schwungvollen Rückrundenauftakt nicht viel vorwerfen, außer vielleicht, dass die zahlreichen Kontermöglichkeiten im zweiten Durchgang nicht mehr sauber ausgespielt wurden.
Trainer Mirko Slomka stand gegen Frankfurt wie jetzt auch in der Partie gegen Schalke sein gesamter Kader mit Ausnahme der Langzeitverletzten zur Verfügung. Trotzdem entschloss sich der Coach zur Umstellung auf der Torwartposition. Nach guten Trainingseindrücken gab er dem 21-jährigen Ron-Robert Zieler den Vorzug vor Stamm-Keeper Florian Fromlowitz. Nachdem er in Frankfurt eine souveräne Leistung zeigte, sich in der Endphase bei einigen Paraden auszeichnete, dürfte er auch gegen Schalke den Kasten hüten. Zieler scheint in der Strafraumbeherrschung einen Vorteil gegenüber Fromlowitz zu besitzen.
Am Sonnabend stehen die "Roten" mit Schalke einem Gegner gegenüber, der vom Namen und vom Gehalt des Kaders von ganz anderem Kaliber ist als die ersatzgeschwächten Frankfurter. Der Tabellenstand der Kicker von Trainer Felix Magath spricht jedoch eine andere Sprache. Enttäuschend für den Anhang steht Schalke nur auf Rang elf, am vergangenen Wochenende verloren Raul, Jefferson Farfan, Jan Huntelaar und Co mit 0:1 gegen den Hamburger SV. Magath wird seinem Team kräftig einheizen, damit sich dieses in Hannover mit einem anderen Gesicht als gegen Hamburg präsentiert.
Für die Roten gilt es, sich auf die Tugenden von Frankfurt zu besinnen. Mit einer geschlossenen Defensivleistung die hochkarätige Offensive der Schalker in Schach zu halten und die eigenen Möglichkeiten eiskalt zu nutzen. Der Traum vom Europa-Cup-Startplatz dürfte die Akteure auf dem Rasen ebenso beflügeln, wie die Fans auf den Rängen.Foto: bb