LANDKREIS (nb). Die "kleine Lösung" ist mindestens so wirtschaftlich wie die "große": Das letzte Gutachten zur geplanten Zusammenlegung der Rettungsleitstellen der Landkreise Schaumburg, Nienburg und Hameln-Pyrmont bestätigt nun endlich das, was für die Verwaltung ohnehin bereits feststand, das Landes-Innenministerium und die Kostenträger, Krankenkassen und Berufsgenossenschaften, jedoch angezweifelt hatten. Dem Druck der Obrigkeit mussten sich die Verantwortlichen beugen und einem bereits 2009 erstellten Gutachten zu personellen, räumlichen und technischen Anforderungen wurde deshalb ein weiteres nachgeschickt, dass die Kooperation von Nienburg und Schaumburg ohne Hameln in Sachen Wirtschaftlichkeit noch einmal genauer auf den Prüfstand stellen sollte. Dessen deutliches Ergebnis kommentierte Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier in der Sitzung des Ausschusses für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz mit den Worten "wie erhofft und auch erwartet". Technisch bedeute der Zweier-Zusammenschluss kaum einen Unterschied im Vergleich zu der Dreier-Konstellation, auch die Anzahl der nötigen Mitarbeiter bliebe jeweils gleich. Kürzere Führungsspannen wirkten sich jedoch positiv aus, und die in Höhe von 330.000 Euro erwarteten Sachkosten fallen im Vergleich zu den 400.000 Euro der großen Lösung geringer aus.
Auch wenn es sich dabei vorerst um vorläufige Zahlen handelt. "Die kleine Lösung ist auf jeden Fall mindestens genauso wirtschaftlich", so der Landrat, "zum Teil effizienter".
Den unstrittigen Erkenntnissen mussten sich schließlich auch Ministerium und Kostenträger geschlagen geben und haben das Gutachten bereits akzeptiert. Der von Nienburg und Schaumburg angestrebten gemeinsamen Leitstelle steht damit wenig im Weg. "Ende gut, alles gut", resümierte Schöttelndreier. Man könne nun davon ausgehen, dass . Er richtete abschließend seinen Appell an den Kreistag, nun auch "dem Gutachten gemäß" zu entscheiden.
Zuvor muss der Vorgang jedoch noch seinen Weg durch die Instanzen bis zum Kreisausschuss nehmen. Gleiches gilt für den Landkreis Nienburg, der nun ebenfalls den Prozess vorantreiben muss.
Offene Fragen der Bereitschaft in weiteren Feldern zu kooperieren, etwa in einem gemeinsamen Rechnungsprüfungsamt, müssen ebenfalls erörtert werden. Eine Entscheidung wird nach Wilharms Meinung somit erst zum Sommer hin gefällt. Fachpolitische Kämpfe der Feuerwehr und der mit der Wirtschaftlichkeitsprüfung verbundene, hohe Aerbeitsaufwand hätte sich damit gelohnt. In Schaumburg ändert sich im Falle eines positiven Beschlusses wenig.
Nach bisherigen Übereinkünften soll die Leitstelle nämlich im hiesigen Landkreis eingerichtet werden.Foto: nb
Zu zweit bereit: In Zukunft teilen sich voraussichtlich Nienburg und Schaumburg die Rettungsleitstelle.