1. Jetzt ziehen Behinderten- und Seniorenbeirat an einem Strang

    Großer Wunsch der Interessenvertreter ist die stärkere Wahrnehmung durch Rat und Parteien

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    BAD NENNDORF. Die Existenz des Behindertenbeirats der Samtgemeinde Nenndorf ist Geschichte. Im Dezember lief die Amtszeit seiner fünf Mitglieder aus. Neu eingerichtet wurde der Beirat nicht. Stattdessen wurden der bis dahin amtierende Vorsitzende des Behindertenbeirats, Thomas Broich, und zwei weitere Mitglieder vom Seniorenbeirat der Samtgemeinde als Gastmitglieder aufgenommen. In dem jetzt zehn Personen umfassenden Gremium arbeiten sie kommissarisch mit, bis im Mai 2012 der Senioren-Behinderten-Beirat seine Tätigkeit beginnen wird. "Wir sind sehr dankbar, dass uns bis dahin der Seniorenbeirat aufgenommen hat," äußerte Thomas Broich in einem Pressegespräch, an dem mit Friedrich Kräft auch der Vorsitzende des Seniorenbeirats teilnahm. Broich sieht in der Zusammenarbeit die Möglichkeit, sich auch weiterhin für die Belange von Behinderten einsetzen zu können.

    Thomas Broich (li.) und Friedrich Kräft wollen die Interessen von Senioren und Behinderten verstärkt vertreten.

    Ganz oben auf der Vorhabensliste des Seniorenbeirats steht nach den Worten Kräfts die Einrichtung eines Bewegungsparks in der Nähe des Kneipp-Tretbeckens am Thermalbad. Solch ein Park biete nicht nur älteren Personen Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Hier könne obendrein auch jedermann etwas für seine Gesundheit tun, da dort Sportgeräte aufgestellt werden sollen. Kräft ist hoffnungsvoll, das Vorhaben mit Hilfe der Stadt in diesem Jahr umsetzen zu können, auch wenn Sponsoren dafür schwer zu gewinnen seien.

    Dem Thema "Schaffen einer Begegnungsstätte" weist Kräft ebenfalls hohe Priorität zu. Als der Erwerb des Kurhauses durch die Kommune bekannt wurde, habe sich der Seniorenbeirat mit einem Vorschlag zur Einrichtung einer Begegnungsstätte im Kurhausgebäude an die Stadtverwaltung gewandt. Bei späteren Planungsgesprächen mit Interessenten zur Nutzung des Hauses sei der Seniorenbeirat aber nicht berücksichtigt worden, erläutert Kräft. Seine daraufhin in dieser Angelegenheit an die Stadt und die Samtgemeinde abgeschickten Schreiben hätten keinerlei Reaktion zur Folge gehabt. "Wir sind darüber sehr enttäuscht," äußert der Vorsitzende des Seniorenbeirats.

    Überhaupt wünschen sich Kräft und Broich von den Mitgliedern der Räte sowie den Parteien mehr wahrgenommen zu werden. Bei einem vor knapp einem Jahr stattgefundenen Gespräch mit je einem Vertreter von CDU und SPD hätten beide Kommunalpolitiker Broich und Kräft Hoffnung gemacht auf eine Mitarbeit in politischen Ausschüssen. Thomas Broich sieht insbesondere in solch einer Mitarbeit die Chance, nutzbringende Beiträge zu den Belangen von Senioren und Behinderten möglichst früh in den politischen Beratungsprozess einbringen zu können. "Wir wollen nicht mahnen oder meckern," unterstreicht Broich das Anliegen des Beirats, "sondern durch die Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde etwas bewegen." Broich könnte sich eine Mitarbeit im Planungs- und Umweltausschuss sowie im Jugendausschuss sehr gut vorstellen.

    Beide machen im Gespräch ferner deutlich, dass der Winterdienst im Kurort dringend einer Verbesserung bedarf. Nicht geräumte Gehwege bedeuten für Senioren und Behinderte, ihre Wohnungen nicht verlassen zu können, stellen sie klar. Auch wollen sie sich für barrierefreie Einkaufsmärkte einsetzen.

    Beim Umbau des Bahnhofs in Haste soll ebenfalls auf Barrierefreiheit geachtet werden. Auf großen Zuspruch unter Bahnnutzern wird vermutlich auch ein Anliegen stoßen, dass Thomas Broich momentan intensiv verfolgt: Die Umsteigezeiten am Bahnhof Haste in und aus Richtung Bad Nenndorf sind seiner Meinung nach viel zu kurz. "Hier muss die Zeitspanne zum Umsteigen vergrößert werden," sagt er. Inzwischen führt Broich bereits Gespräche mit der zuständigen Stelle bei der Bahn. Auskünfte zur Arbeit des Seniorenbeirats erteilen Friedrich Kräft unter der Rufnummer 05723/7981410 und Thomas Broich unter der Nummer 05723/82044. Foto: privat

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