STADTHAGEN (bb). Zu 311 Einsätzen, darunter mehrere Großschadenslagen, sind die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Stadthagen im Jahr 2010 ausgerückt, um Mitbürgern in Notsituationen zur Seite zu stehen. "Eine Einsatzhäufigkeit, die eine Freiwillige Feuerwehr nahe an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringt", wie Ortsbrandmeister Rainer Pflugradt bei der Jahresversammlung in der Festhalle betonte.
Es war nicht nur die deutliche Steigerung der Zahl der Einsätze, welche die Stadthäger Feuerwehrleute in Atem hielt. 2009 waren sie in 196 Fällen zur Unterstützung gerufen worden, 2010 gleich in 311 Fällen. "2010 war auch ein Jahr mit Einsätzen, wie wir sie noch nie gehabt haben", hielt Pflugradt in seinem Bericht fest. Hier sei das Unwetter im August mit dem schweren Hochwasser zu nennen, in dessen Folge die Feuerwehrleute fast 48 Stunden ohne Schlaf unterwegs waren, um ihren Mitbürgern zu helfen.
Insgesamt versuchten über 300 Einsatzkräfte der Lage in Stadthagen Herr zu werden, die übrigen Stadthäger Ortswehren, Wehren aus den Nachbargemeinden und das Technische Hilfswerk (THW) unterstützten die Stadthäger Brandschützer. "Eine absolute logistische Herausforderung" sei dies gewesen, so Pflugradt, er dankte THW und Feuerwehrkameraden für "die hervorragende Zusammenarbeit". Außerdem sei die Stadthäger Feuerwehr erstmals zu einem Einsatz auf der Autobahn gerufen worden, in Folge eines Unfalls eines Gefahrgut-Transportes. Hinzu kamen insgesamt 37 Brände, darunter sechs Großbrände und viele weitere Einsätze von der Beseitigung von Ölschäden bis zur Rettung von Menschen aus lebensbedrohlichen Lagen.
Großes Sorgenkind bleibe die Drehleiter, so Pflugradt. Beim Brand in Riehe sei diese ausgefallen, die Besatzung des Korbes habe diesen daraufhin im Notabstieg verlassen müssen. Glücklicherweise hätten Stadt und Landkreis die Mittel für eine Ersatzbeschaffung zugesagt, voraussichtlich bei der nächsten Jahresversammlung sei das Fahrzeug mit Teleskoparm bereits bestellt. Im Frühjahr werde die Sanierung des Hofes vor dem Feuerwehrhaus in Angriff genommen.
Insgesamt verfügte die Wehr Ende 2010 über 198 Mitglieder, davon taten 103 Mitglieder in der aktiven Wehr Dienst. Man werde die Planungen zum Aufbau einer Kinderfeuerwehr in Kürze einleiten, kündigte Pflugradt an.
Werner Krömer erreichte die Altersgrenze und schied aus dem Amt des Kassenwartes aus, in dem er 20 Jahre tätig war. Zu seinem Nachfolger wählten die Aktiven Dietmar Potzinger. Olaf Götz wurde als Sicherheitsbeauftragter wiedergewählt.Foto: bb