1. Die Luft wird immer dünner

    MTV Obernkirchen hält rote Laterne / HSG Schaumburg Nord akut gefährdet

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    LANDKREIS (ro). Sonderlich hoch ist das spielerische Niveau von Platz fünf bis 14 in der Handball-Landesliga nicht. Trotzdem schaffen die Schaumburger Teams es nicht, sich aus dem Bannkreis des Abstiegskampfes herauszuhalten. Eine ganz bittere Enttäuschung ist dabei bisher das Abschneiden des MTV Obernkirchen. Nach dem Ende der Hinrunde findet sich die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Nur drei Siege und ein Unentschieden summieren sich auf dem Pluspunktekonto - und dabei war eigentlich ein Spitzenplatz anvisiert. Es ist somit an der Zeit beim MTV alles einmal in Ruhe zu reflektieren. Spielertrainer Carem Griese sieht schweren Zeiten entgegen. Die ganz düsteren Wolken sind auch für den Aufsteiger HSG Schaumburg Nord nicht mehr fern. Das Team rangiert zwar noch auf Platz acht, besitzt aber nur drei Punkte Schutzzone zu den Abstiegsrängen. Die Leichtsinnigkeit, mit der das Team die Punkte gegen den Tabellenvierten HSG Plesse-Hardenberg in eigener Halle verschenkte, deutet auf anstrengende Wochen für das Trainerduo Andre Steege und Thorsten Willuhn hin. In der Tradition der Aufsteiger findet das Team einfach nicht die Erfolgsspur. Die letztjährigen Aufsteiger nahmen die Verbandsliga meist im Handstreich. Klar auf dem Vormarsch ist hingegen der TSV Barsinghausen. Seit Trainer Jürgen Löffler wieder das Zepter auf der Bank der Deisterstädter schwingt summierten sich vier Siege in Folge. Bereits auf fünf Punkte hat sich die Mannschaft dadurch von der Abstiegszone entfernt.

    Der Rückrundenstart für die HSG Schaumburg Nord wird immens schwierig. In der Helmstedter Sporthalle darf sich die HF Helmstedt-Büddenstedt keinen weiteren Ausrutscher leisten. Am letzten Wochenende holte der Tabellenvorletzte MTV Braunschweig dort einen Punkt. Die Partie wird dort am Sonnabend, 16.30 Uhr, angepfiffen. Die HSG muss sich dabei variabler im Angriff zeigen. Von der Mittelposition entwickelt sich einfach zu wenig Druck. In entscheidenden Situationen fehlte auch einfach der Überblick. Immer wieder schlossen die Rückraumspieler zu leichtfertig ab. Es mangelte an der Ruhe und dem Blick für eine erfolgversprechende Aktion. In der Abwehr ließ sich die Mannschaft zu oft mit voraussehbarem Abräumen auf der linken Abwehrhälfte ausspielen. Potential ist eigentlich genug vorhanden, in den entscheidenden Situationen muss sich nur der Gleichklang finden. In diesem Zusammenhang waren auch die Wechsel in der Endphase der letzten Heimpartie sicher nicht förderlich. Die abgeschlosse Hinrunde sollte die HSG als Lehrzeit ansehen und jetzt durchstarten. Abstiegskampf dürfte dann eigentlich kein Thema mehr sein.

    Für den MTV Obernkirchen wird dieser aber Thema bleiben. Bereits mit 11:17 lag der MTV am letzten Spieltag zur Pause beim TSV Barsinghausen zurück. Die MTV-Verteidiger durften sich nach dem Abspfiff glücklich schätzen über die 22:28-Niederlage. Bei mehr Konsequenz auf Seiten der Deisterstädter hätte es eine richtige Klatsche geben können. Unter der Woche dürfte es reichlich Gesprächsstoff beim MTV gegeben haben. Erschwerend kommt eine erneut Auswärtspartie hinzu. Am Sonnabend, 19.30 Uhr, gastiert der MTV beim TSV Wietzendorf. Der TSV hat eine breite Brust bedingt durch vier Heimsiege in Folge. Am letzten Spieltag gab es ein 30:26 im Duell des unteren Mittelfeldes gegen die HSG Heidmark. Der MTV braucht zwingend die Punkte aus diesem Match, zumal sich der Vor- und Drittletzte im direkten Duell gegenüberstehen. Eines scheint schon jetzt klar: Die Rückrunde wird für den MTV purer Überlebenskampf.

    Aus diesem Schlamassel hat sich der TSV Barsinghausen befreit. Die Klubführung wählte den schweren Gang der Trennung von Trainer Jörg Schröder. Für ihn rückte mit Jürgen Löffler ein in der Deisterstadt altbekannter Trainerfuchs wieder auf die Bank. Der Erfolg gab dieser Maßnahme durch vier Siege in Serie recht. Doch noch längst ist nicht alles im erwünschten Bereich. Im letzten Heimspiel war trotz des Sieges eine dramatische Abschlussschwäche nicht zu kaschieren. Es fehlt noch an der Konstanz. Daran arbeitet der neue Coach penibel. Ohne Zweifel wird er seine Mannen zum sicheren Klassenerhalt führen. Da er auch den Unterbau coacht und trainiert, dürfte der TSV wieder auf dem richtigen Weg sein, um den Nachwuchskräften, die aus einer guten Jugendarbeit entspringen, wieder echte Perspektiven aufzeigen zu können. Der TSV dürfte sich in der Rückrunde mit Sicherheit im oberen Mittelfeld etablieren. Am Sonntag reist der Tabellenführer VfL Wittingen an. Die Partie beginnt am Sonntag, 17 Uhr, in der Sporthalle der Goetheschule. Der Spitzenreiter ist bisher ohne Niederlage. Der TSV befindet sich in einer krassen, aber nutzbaren Außenseiterrolle.

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