ROLFSHAGEN (tt). Im Zuge der Haushaltsberatung für das Jahr 2010 hatte die Wählergemeinschaft Auetal (WGA) eine Radwegverbindung von Rolfshagen nach Buchholz vorgeschlagen. Bürgermeister Thomas Priemer hatte diesen Vorschlag auch aufgegriffen und mit der Gemeinde Buchholz eine Umsetzung erörtert. Realisiert wurde das Projekt allerdings noch nicht, obwohl "Leader"-Mittel zur Verfügung stehen und der Rat der Gemeinde Auetal dem Ausbau einstimmig zugestimmt hat. "Die WGA hat an eine wassergebundene Schotterdecke gedacht, die relativ günstig hätte hergestellt werden können", so der WGA-Vorsitzende Siegbert Held in einem Pressegespräch, doch der Bürgermeister habe das Ganze in Betonplattenbauweise planen lassen und entsprechende Anträge über das LEADER-Projekt gestellt. Hier wurden für einen einstreifigen Radwegeausbau (1,5 m) Mittel zugesagt. Auf dem vorhandenen Wirtschaftsweg wurde aber ein zweistreifiger Ausbau für Traktoren und landwirtschaftliche Maschinen in Beton geplant. "Die Ausschreibung ergab Kosten, die niemand bezahlen will oder kann, nämlich knapp 80 000 Euro", so Held. Daraufhin sei die Ausschreibung zurückgezogen worden und nun soll neu überlegt werden, wie man dieses kleine Stück Radweg von Rolfshagen nach Buchholz kostengünstig herstellen kann. Während sich Held eine Schotterdecke mit Eigenleistung und ohne EU-Förderung für den Weg vorstellen kann, macht das für Thomas Priemer keinen Sinn. "Schließlich soll der Weg vor allem von Radfahrern genutzt werden und die können auf Schotter nicht fahren". Außerdem müsse eine Schotterdecke alle zwei bis drei Jahre erneuert werden.
"Die Folgekosten wären viel zu hoch", so Priemer. Die Ausschreibung sei zu einem ungünstigen Zeitpunkt gelaufen und es habe nur eine einzige Firma ein Angebot abgegeben. "Das war in der Tat zu hoch", so Priemer. Errechnet waren für die 2,5 Kilometer lange Strecke, die fast komplett auf dem Gebiet der Gemeinde Auetal liegt, 48 000 Euro. 16 000 Euro davon fließen aus Landesmitteln über das Leader-Projekt an die Gemeinde zurück. Auch die Gemeinde Buchholz will einen Teil der Kosten übernehmen. Im Frühjahr soll der Fuß-Radweg erneut ausgeschrieben werden. "Die Bauzeit für den Ausbau des Wirtschaftsweges mit Beton wird nur eine Woche betragen", erklärte der Bürgermeister. Bis zur nächsten Freibadsaison sollen die Kinder aus Buchholz bereits mit dem Rad über den Verbindungsweg nach Rolfshagen fahren können und auch Auetaler Schulkinder können dann mit dem Rad gefahrlos und relativ bequem nach Rinteln gelangen.