STADTHAGEN (bb). "Wer Lebensmittel vergiftet, gehört eingesperrt und zwar für lange Zeit", betonte Friedrich Wilharm, der Geschäftsführer des Landvolkes Niedersachsen, Kreisverband Weserbergland.
Natürlich nahm Wilharm in der Diskussionsrunde zum Dioxinskandal Stellung. Schwer nachzuvollziehen sei, dass der einfache Landwirt jede Kleinigkeit aufwändig dokumentieren müsse, während die Überwachung den verantwortlichen Futtermittelbetrieben nicht frühzeitig auf die Spur gekommen sei. Ärgerlich sei, dass der korrekt arbeitende Landwirt jetzt unter dem Verhalten von Einzelnen leiden müsse. Die in der Folge des Skandals auftretenden Verluste, die "bezahlt den Landwirten keiner", hielt Wilharm fest.
Der Geschäftsführer des Landvolkes Niedersachsen im Kreisverband Weserbergland, Friedrich Wilharm, redet Tacheles.
Wie in 2010 würden den Bauern auch in Zukunft stark schwankende Preise zu schaffen machen. Entsprechend schwierig sei die Kalkulation für die Betriebe. Die heimische Landwirtschaft sei hier längst in den Weltmarkt eingebunden.
Mittel- und langfristig sei mit einer steigenden Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten nicht zuletzt aufgrund des wirtschaftlichen Aufstiegs der Schwellenländer zu rechnen. Der Strukturwandel hin zu wenigen und größeren Betrieben setze sich fort.
Sorge bereite ihm eine "Geiz-ist-geil-Mentalität" im Lebensmittelbereich. Hier sei der Verbraucher gefragt. Wer stets auf der Suche nach dem billigsten Produkt sei, brauche sich über schlechte oder gepanschte Ware nicht zu wundern.Foto: bb