STADTHAGEN (bb). Schüler einer siebten und eine achten Klasse der Schule am Schlosspark haben in einem Arbeitskurs im Rahmen des Projektes "Gewaltprävention" in einer Bestandsaufnahme zusammengetragen, inwiefern ihnen Gewalt in ihrem Alltag begegnet. Anschließend sammelten sie in der vom Stadtjugendbeauftragten organisierten Veranstaltung Vorschläge für geeignete Vorsorgemaßnahmen.
In Gruppen erarbeiten die Jugendlichen Möglichkeiten, wie sie im Alltag Gewalt vorbeugen können.
Was erleben Schüler im Alltag in Schule und Freizeit, welchen Formen von Gewalt begegnen sie? "Ein wichtiger Punkt in diesem Workshop war eine Bestandsaufnahme der Gesamtsituation", erklärte der Stadtjugendbeauftragte Ralf Cordes. Die Schüler der beiden Klassen trugen ihre Erfahrungen zusammen, nachdem sie sich zuvor vergegenwärtigt hatten, dass es verschiedene Formen von Gewalt gibt, von der Beleidigung, über Mobbing, bis hin zu sexueller und körperlicher Gewalt. Besondere kulturelle Aspekte sollten beachtet werden. Es gehe auch darum, unter den Schülern ein Bewusstsein zu wecken, etwa die Formen psychischer Gewalt als solche zu erkennen, erklärte Heidrun Brandes, Lehrerin der Schule am Schlosspark. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Karola Koller unterstützte sie die Schüler während des Workshops. Dieser wurde von Birgit Böhm von der Agentur "Mensch und Region" geleitet. Der Kurs ist Teil eines umfassenden Projekts zur Gewaltprävention in Stadthagen.
Am Ende der Veranstaltung trugen die Schüler ihre Vorschläge zur Verbesserung der Situation zusammen. Dabei forderten sie Grenzsetzungen ein, empfahlen, Gewalt in verschiedenster Form konsequent zu ahnden.
Mitschüler solle man ausreden lassen, bei Konflikten die Streitschlichter aufsuchen. Die Jugendlichen sollten nicht jeden flotten Spruch als Beleidigung und Anlass zur Auseinandersetzung auffassen, sondern mehr Gelassenheit im gegenseitigen Umgang üben. Ideen wie die Einführung von Schuluniformen oder Klassen getrennt nach Geschlechtern kamen hinzu. Ebenso ergingen Forderungen an die Adresse der Lehrer. Auch diese sollten die Schüler nicht anschreien, sich darum bemühen, alle gleich zu behandeln. Die Ergebnisse des Kurses werde man an der Schule diskutieren, erklärte Heidrun Brandes. Die Schüler hätten sich intensiv beteiligt. Es sei wichtig, dass Schule und Stadt in einem solchen Projekt zusammenarbeiten würden. Sehr begrüßenswert wäre es, wenn diese Kooperation intensiviert und stetig fortgeführt würde, so Brandes.Foto: bb