LAUENAU (al). Feuerwehrleute aus Lauenau und Rodenberg haben einen zum Teil mehr als sechsstündigen Einsatz bei heftigem Regen, Schneeschauern und Wind auf der Autobahn hinter sich. Wie bereits in der letzten Sonnabendausgabe kurz gemeldet, hatte sich gut einen Kilometer hinter der Abfahrt Lauenau in Fahrtrichtung Dortmund zwei Tage zuvor ein Unfall mit zwei Lastzügen ereignet. Weil zeitweilig Explosionsgefahr bestand, musste die Fernstraße vorübergehend voll gesperrt werden. Doch der große Tank auf einem der beteiligten Fahrzeuge blieb dicht.
Eingeklemmt zwischen Betonwand und Propangas-Tanklastzug: das Führerhaus des Unfallverursachers.
Es war kurz nach 18.30 Uhr, als der 38-jährige polnische Fahrer seinen Gefahrgut-Transporter mit 26 Tonnen Propangas wegen eines sich aufbauenden Staus abbremsen musste. Der nachfolgende 29-jährige Lenker eines mit Stückgut beladenen Sattelzugs aus Lehrte bemerkte dies zu spät, leitete zwar noch eine Notbremsung ein und scherte auf den Seitenstreifen aus. Dabei wurde nicht nur die Zugmaschine zwischen Tanklaster und Betonbegrenzung der Fahrbahn eingeklemmt: Mit schweren Beinverletzungen konnte sich der 29-Jährige nicht mehr selbst aus seiner Kabine befreien. Die Einsatzkräfte aus den hiesigen Wehren benötigten rund eine Stunde und schweres Gerät, bis der Mann nach dann erster ärztlicher Versorgung in eine Klinik gebracht werden konnte.
Schon unmittelbar nach dem Unfall wurde die Autobahn zwischen Lauenau und Rehren voll gesperrt, so dass sich ein acht Kilometer langer Stau aufbaute. Feierabendverkehr und das bevorstehende Ferienende in Nordrhein-Westfalen waren unter anderem die Ursache für das hohe Aufkommen. Bis nachts um 1 Uhr quälten sich endlose Schlangen über die Umleitungsstrecke.
Unterdessen wurden an der Unfallstelle die Bergungsarbeiten fortgesetzt. Als gegen 22 Uhr der Tank leck zu schlagen drohte, wurde sofort auch die Gegenfahrbahn komplett abgeriegelt. Daraufhin baute sich ein weiterer Stau von drei Kilometern Länge auf. Einsatzkräfte, die nicht unmittelbar mit der Bergung beschäftigt waren, zogen sich bis zu hundert Meter von der Unfallstelle zurück. Das Leck wurde abgedichtet, so dass der Tanklastzug unter Aufsicht der Feuerwehr über die noch leere Autobahn zum Lauenauer Rasthof geschleppt werden konnte. Zuvor waren am Auflieger noch zwei zerstörte Hinterreifen ausgetauscht worden.
Den beim Unfall entstandenen Sachschaden und die Kosten des nächtlichen Einsatzes bezifferte die Polizei auf rund 50.000 Euro. Dabei hatten die Beteiligten noch Glück im Unglück: Die Folgen einer Gasexplosion wären verheerend gewesen. Foto: al/ffw