LAUENAU (al). Aller guten Dinge sind drei. Nach der 950-Jahr-Feier des Fleckens und dem 25-jährigen Bestehen der "Lauenauer Runde" gibt es schon wieder einen historischen Anlass für ein Fest in Lauenau. Schließlich wurden der Gemeinde vor bald genau 475 Jahren besondere Rechte verliehen, die anderen Ortschaften gleicher Größe und Situation nicht möglich waren. Es durfte Bier gebraut, Gericht gehalten und Märkte organisiert werden.
Mithilfe dieser Schablone, die "Runde"-Vorsitzender Karsten Sucker vorstellt, können sich findige Köpfe Gedanken über den schönsten Flecken machen.
Allerdings ist das Jahr 1536 nur aufgrund verschiedener Indizien als Start in die Fleckenära angenommen worden. Die von Graf Adolf zu Schaumburg erstellte Originalurkunde muss bei einer der großen Brände zwischen 1560 und 1580 vernichtet worden sein. Die Rechte wurden allerdings von nachfolgenden Herrschern 1575, 1601, 1649, 1671, 1680 und 1701 immer wieder bestätigt. Es gibt aber auch Annahmen, dass schon nach 1519 die regionale Bedeutung Lauenau hervorgehoben worden ist. Denn bereits 1527 ist Lauenau als "Bleck" (= Flecken) belegt. Vielleicht finden Historiker bei ihrer akribischen Suche noch mehr heraus.
Keinen Zweifel aber gibt es am zweiten Jubiläum: Vor genau 150 Jahren gründete der aus dem Raum Ingolstadt stammende Brauer Sebastian Rupp ein Familienunternehmen, indem er das örtliche Brauhaus erwarb. Bis 1858 hatten dort die Lauenauer Familien selbst ihr Bier produziert; dann sorgte vorübergehend Peter Bär für den beliebten Gerstensaft.
Fleckenrechte und Brauerei-Jubiläum werden vom 17. bis 19. Juni 2011 mitten im Ort gewürdigt. Wieder sollen "Plaza" und "Sägewerk" zum Schauplatz von Veranstaltungen werden. Das kündigte jetzt der Vorsitzende der "Lauenauer Runde", Karsten Sucker, an. Am Freitag, 17. Juni, wird es einen Bunten Abend mit Theater und Musik geben. Am Sonnabend, 18. Juni, verwandelt sich der Bereich in einen Historischen Markt. Und am Sonntag, 19. Juni dreht sich nach Gottesdienst und bei viel Musik alles um das örtliche Bier. Schon am 28. Mai wollen sich die Lauenauer auf den Weg in die Nachbarorte begeben. Nach dem gelungenen Beispiel vor zwei Jahren wird auf diese Weise wieder um Besuch der geplanten Veranstaltungen geworben. Im Vorfeld der Jubiläumsfeierlichkeiten hat soeben ein Wettbewerb mit der Suche nach dem "schönsten Flecken im Flecken" begonnen. Dafür gibt es eine Schablone, die bereits beim Neujahrsempfang der "Runde" verteilt worden und bis auf weiteres bei Augenoptiker Ralf Staaks erhältlich ist. Die Schablone zeigt die heutigen Umrisse der Gemeinde Lauenau. Erste findige Betrachter wollen die Silhouette schon als Backenzahn oder als Wetterhahn gedeutet haben. Sucker indes verbindet ganz ernsthafte Absichten mit seinem Aufruf. Teilnehmer aller Altersgruppen können die Fläche malend, klebend, bastelnd oder auf andere Weise gestalten. Eine Jury wird die originellsten Ideen in verschiedenen Altersgruppen prämieren. Zugleich werden alle Arbeiten, die bis zum 1. Juni abzugeben sind, in einer Ausstellung im "Sägewerk" gezeigt. Foto: al