LAUENAU (al). Die Zukunft der katholischen St. Markus-Kirche in Lauenau bleibt weiter ungewiss. Soeben hat das Bischöfliche Generalvikariat auf eine Petition geantwortet, die anlässlich des Besuchs von "Fürst Ernst" von Vertretern der beiden Lauenauer Kirchengemeinden überreicht worden war. Die "ökumenische Verbundenheit" hat bei der Bistumsbehörde offenbar Eindruck hinterlassen; aber in der Sache gibt es nichts Neues: In dem von Domkapitular Adolf Pohner unterzeichneten Schreiben werden zwar "berechtigte Hoffnungen" bestätigt; zugleich aber deutliche Formulierungen getroffen: "Bauliche Investitionen werden vom Bistum nicht mehr bezuschusst."
Als "Fürst Ernst" am späten Nachmittag eines Augustsonntags in Lauenau zur Stippvisite einfuhr, standen das Vorstandsmitglied des Fördervereins zum Erhalt von St. Markus, Jürgen Schröder, und der evangelische Pastor Dieter Meimbresse schon bereit. "Egal was die im Dom aushecken, St. Markus bleibt bei uns im Flecken", hatten beide augenzwinkernd gegenüber dem Gast formuliert, ihm aber zugleich die Ernsthaftigkeit ihres Anliegens vorgetragen: "Was die Kirche im Dorf bedeutet, stellt man häufig erst fest, wenn sie nicht mehr da ist."
Seit drei Jahren droht die sogenannte Profanisierung des 1962 eingeweihten Gotteshauses. Es steht mit etlichen anderen sakralen Gebäuden auf der Streichliste des Bistums, die mit der Entwicklung der Gemeindeglieder- und Gottesdienstbesucherzahl sowie mit den absehbaren demographischen Veränderungen begründet wurde. Lauenau sollte sogar zeitnah geschlossen werden.
2009 wurde St. Markus jedoch in die günstigere Kategorie C 1 eingestuft. dies erfolgte auch deshalb, weil sich inzwischen der hiesige Förderverein gegründet hatte. Dieser will durch Beiträge und Spenden die laufenden Betriebskosten aufbringen und damit ein Zeichen setzen, dass die Katholiken im Einzugsbereich an ihrer Kirche festhalten.
Damit ist, wie jetzt das Generalvikariat bestätigte, der Erhalt der Lauenauer Kirche "befristet bis 2012" gesichert. Danach werde geprüft, "ob die Bemühungen des Fördervereins erfolgreich waren und die endgültige Einstufung in die Kategorie C 1 möglich erscheint." "C 1" bedeutet eine weitere Bezuschussung der laufenden Kosten.
In dem Schreiben, das dem Landkreis Schaumburg, der "Schaumburger Landschaft", dem Dechanten Stefan Bringer und der katholischen Kirchengemeinde Bad Nenndorf ebenfalls zugegangen ist, heißt es weiter, dass bei der Überprüfung auch der Bauzustand des sakralen Gebäudes eine Rolle spiele. Dort sei inzwischen ein Instandhaltungsrückstau von 131.300 Euro entstanden. Zudem werde "zu berücksichtigen sein", dass in 2012 in der Nenndorfer Kirchengemeinde mit dem Zugang von St. Petrus Canisius in Hohnhorst vier Gotteshäuser vorhanden sind.
Pohner formuliert abschließend "die berechtigte Hoffnung", dass St. Markus wegen der lokalen Bemühungen in "C 1" verbleiben könne. Damit würde das Gebäude bis 2014 bei den Schlüsselzuweisungen berücksichtigt. Jedoch: "Danach nicht mehr", heißt es in dem eineinhalbseitigen Brief deutlich.
Höhere Kosten darf das Lauenauer Gotteshaus ohnehin nicht mehr verursachen. "Bauliche Investitionen werden vom Bistum nicht mehr bezuschusst."Foto: al