OBERNKIRCHEN (hb/m). Als Historiker und Museumspädagoge, Gästeführer und Nachtwächter in Rinteln und Bad Eilsen, weiß Alfred Schneider sehr viel über das Schaumburger Land. Auf Einladung der Obernkirchener Landfrauen hat er kürzlich im evangelischen Gemeindezentrum "Rote Schule" einen Vortrag über "Die Besiedelung des Schaumburger Landes" gehalten.
Alfred Schneider ging in seinem Vortrag auf die Historie des Schaumburger Landes ein, das von den Grafen zu Holstein-Schaumburg entscheidend geprägt wurde. Neben großen Ländereien in Norddeutschland, unter anderem im Raum Kiel und Lübeck, gehörte selbst die Hansestadt Hamburg früher zum Besitz der Schaumburger Grafen.
Schneider widmete sich in seinem Vortrag auch dem Obernkirchener Stift, das einst ein Kloster war. Es wurde zwar erst 1167 urkundlich erstmalig erwähnt, sei aber tatsächlich viel älter. Kaiser Barbarossa habe Obernkirchen das Marktrecht, Fürst Ernst jedoch das Stadtrecht verliehen.
Das Schaumburger Herrschergeschlecht hatte im Dreißigjährigen Krieg keine männlichen Nachfahren mehr, so dass ein Mitglied aus der lippischen Linie die Regierungsaufgaben übernommen hat. 1647 kam es zur Teilung des alten Stammlandes. Der Historiker wusste auch vieles über die Geschichte von Bad Eilsen und die um 1900 errichtete Bahnstrecke zwischen Rinteln und Stadthagen zu berichten, die ein Förderverein gern wiederbeleben möchte. Renate Magunsky, die Vorsitzende der Obernkirchener Landfrauen, ist sich sicher, dass es zu einem späteren Zeitpunkt und mit einem anderen Thema zu einem Wiedersehen mit Alfred Schneider kommen wird. Foto: hb/m