1. "Mut und Engagement der Kollegen sind beeindruckend"

    Medizinische Entwicklungshilfe / Krankenschwester aus Tansania hospitiert in Stadthagen

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    STADTHAGEN (bb). Lilian Nau, Krankenschwester aus Tansania, hat eine dreiwöchige Hospitation in der Endoskopie-Abteilung des Kreiskrankenhauses Stadthagen absolviert. Mit ihren neugewonnenen Kenntnissen wird die junge Frau in einer Klinik in der Regierungsstadt des afrikanischen Staates, zu einer Verbesserung der Praxis bei den dortigen endoskopischen Untersuchungen beitragen.

    "Der Mut und das Engagement der Kollegen in Dar es Salaam sind beeindruckend", erklärte Oberarzt Doktor Michael Hecht. Trotz aller Schwierigkeiten würden Ärzte und Schwestern im Distriktkrankenhaus in Tansanias Regierungssitz nicht resignieren, sondern versuchen, die medizinischen Standards zu verbessern.

    Michael Hecht war im September dieses Jahres in die Vier-Millionen-Metropole gereist, um den Aufbau der Endoskopie-Abteilung in einem der drei großen Distriktkliniken der Stadt zu unterstützen. Er trainierte die dort angestellten jungen Ärzte in der Anwendung endoskopischer Diagnose-Verfahren.

    Zehn Mediziner konnten so in die Grundlagen der Sonographie und der einfachen Befunderstellung eingeführt werden.

    Im Rahmen des Engagements des gemeinnützigen "Vereins für internationale Medizinische Zusammenarbeit" war das Projekt in Dar es Salaam von Doktor Guido von Plato, einem ehemaligen Oberarzt aus dem Henriettenstift in Hannover, ins Leben gerufen worden.

    Plato leitete den Aufbau einer Endoskopie-Abteilung in dem Krankenhaus ein, sorgte dabei unter anderem für die Beschaffung entsprechender technischer Geräte. Im September unterstützte Michael Hecht bei seinem Aufenthalt in Tansania die Anstrengungen Guido von Platos.

    Langfristiges Ziel sei die Einführung therapeutischer Endoskopieverfahren, bis dahin sei es jedoch ein weiter Weg, erklärte Michael Hecht.

    Die Anwendung endoskopischer Technik sei ein hochkomplexes Gesamtverfahren, in Stadthagen befinde man sich dabei auf dem modernsten Stand. In Tansania kämen die Teams auf zwei bis drei Untersuchungen am Tag, im Krankenhaus in Stadthagen gelängen im selben Zeitraum zwölf bis fünfzehn, verdeutlichte Hecht an einem Beispiel die Unterschiede in den medizinischen Standards.

    Das Praktikum von Lilian Nau soll zu der weiteren Verbesserung der Behandlung in der Abteilung in Tansania beitragen. Insgesamt verbrachte die junge Krankenschwester wie eine Kollegin zwei Monate in Deutschland an verschiedenen Kliniken.

    In der Stadthäger Endoskopie-Abteilung hospitierte sie drei Wochen, erhielt dabei Einblicke in die Geräteaufbereitung und die Assistenz einfacher endoskopischer Eingriffe.

    "Viel moderneres Gerät" und "deutlich mehr Erfahrung im Umgang mit der Endoskopie" besitze das medizinische Personal in Stadthagen erklärte, Lilian Nau, so dass sie von ihrem Aufenthalt wichtige Kenntnisse mit nach Hause bringe.

    Foto: bb

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