RINTELN (ste). "Sehne mich süchtig" hieß das Theaterstück zum Thema Drogen, Sucht und deren Hintergrüde. Dazu lud jetzt gemeinsam die Stadtjugendpflege in Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat, der Polizei und dem Familienbüro Schüler der Pestalozzi-, Haupt- und Realschule sowie des Gymnasium ab Klasse Sieben ein. Mit kurzen Vorworten stellten sich die Schauspieler Beate Albrecht, Daniel Susewind und Kirstin Mohri sowie für den Präventionsrat und als Leiter des Polizeikommissariates Rinteln Wilfried Korte vor. Intensive Einblicke vermittelten die Schauspieler den Schülern dann im Stück, in dem die Geschwister Pat, Lene und Simon vergeblich um die Liebe und Zuwendung der Eltern in ihrer Jugend kämpften. Erst im Erwachsenenalter und als die jüngste Schwester Pat der Droge Ecstasy verfiel, vertrauten sie sich gegenseitig an. An Vaters Fest flog dann alles auf. Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein konnten; und doch hatten alle drei die gleiche Geschichte. Zu wenig Liebe und Anerkennung und der anschließende Fall in die Sucht. Pat war verschwunden und der Trip endete im Krankenhaus. Die Eltern spielten heile Familie und nach außen wurde der Schein einer heilen Welt gespielt, doch die Geschwister brachen ihr Schweigen. Von der Sucht immer "die Beste" oder "die Schlankeste" zu sein, vom Schlückchen Alkohol, der dann zum Schluck und immer mehr wurde über die Sucht des Sportes, Essstörungen bis hin zum "Zaubermittel" Ecstasy hatten sie fast alle drei ähnliche Geschichten. Nur im Rausch der Sucht fanden sie Anerkennung, bis das böse Erwachen kam und die Sinnestäuschung vorbei war. Grund dafür war aber immer die mangelde Bestätigung aus dem eigenen Umkreis.
Geschrieben von Beate Albrecht für Jugendliche ab 14 Jahren sollte das Stück sicher nicht nur von Schülern, sondern auch vor deren Eltern gesehen werden. Die Erkenntnis, nicht vor den Problemen wegzulaufen, sondern den Mut zum Reden zu haben, animierte die Schüler dann auch zu Fragen an die Schauspieler über ihre eigene Vergangenheit. Bei Fragen etwa, wie es sich anfühle süchtig zu sein oder wie lange es dauert, bis man wieder "clean" ist, standen die Schauspieler und Wilfried Korte dann Rede und Antwort.
Aufgeklärt wurden die Schüler dann unter anderem auch über legale und illegale Drogen und deren Wirkungen: Vom "nichts merken" über das "nur noch funktionieren" bis zum erkennen der Abhängigkeit und zur Verelendung durch den Konsum von Drogen gab es vielfältige Fragen und Antworten. Wilfried Korte konnte durch seine berufliche Erfahrung den Schülern von viel selbst beobachteten Elend berichten, von jungen Menschen, die für die Finanzierung der Drogen vom Diebstahl bei den eigenen Eltern über Einbrüche bis hin zur Prostitution alles taten, um an das Geld für den Rausch zu kommen.
Ein beeindruckendes Stück mit nachhaltiger Wirkung. Foto: ste