1. Mit Musik das innere Schloss "knacken"

    Singkreis, Posaunenchor und Solisten überzeugen mit Konzert / Besinnliche Worte vom Pastor

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    SACHSENHAGEN (jl). Wer noch immer nicht so richtig in Weihnachtsstimmung gekommen war, dem bot dazu die "Festliche Advents- und Weihnachtsmusik" in der Elisabethkirche die allerbeste Möglichkeit. Die rund 40 Musiker vom Evangelischen Singkreis Sachsenhagen und Posaunenchor "Sachsenhagenburg" entführten die zahlreich erschienenen Besucher mit alten aber auch neuen Chorälen in eine Welt, in der es sehr weihnachtet.

    Ein perfekter Einsatz: Die Trompeter vom Posaunenchor "Sachsenhagenburg" zeigen, was in ihnen und ihren Instrumenten steckt.

    Mit Traugott Fünfgelds "Preludio" eröffneten die Bläser unter der Leitung von Andreas Meyer die musikalische Zeitreise durch ganz unterschiedliche Epochen. Mal schwungvoll und durchdringend den Schwerpunkt auf die Trompeten gesetzt, mal in leise und sanfte Töne gehüllt. Die "Sachsenhagenburger"-Bläser überzeugten auf ganzer Linie. Unter der Leitung von Ursula Wienhold-Ostrowski gab der Singkreis unter anderem die Pastoralmesse in C-Dur von Ignaz Reimann, das "Transeamus" von Josef Schnabel und den Lobgesang aus dem Lukas-Evangelium "Benedictus" zum Besten. Dazu präsentierten die Sänger mit Georg Friedrich Händels "Singet, springet, Jubilieret" und "Wie soll ich dich empfangen" von Johann Crüger auch deutschsprachige Werke. Unterstützt wurde der Chor von den Solisten Christiane Schweer (Orgel), Norbert Kannengießer (Violine), Clara Vollmer (Violine), Madeleine Brockmann (Violine), Imke Brandes (Cello) und Birgit Müller (Querflöte). Leisere und melancholischere Töne lieferte dann das Solistenduo mit Kannengießer an der Violine und Schweer an der Orgel. Bestückt war das Konzert natürlich auch mit klassischen Adventsliedern wie "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit". In seinem Wort zur Advents- und Weihnachtszeit nannte Pastor Josef Kalkusch diese Zeilen als "eine starke Sprache". Denn für den einen oder anderen sei die jetzige Jahreszeit eine unglaubliche Belastung durch persönliche Schicksalsschläge oder eigenes Verschulden. "Viele haben sich ein dickes Schloss für die innere Tür zugelegt", sagte er.

    Auch die schöne Stimmung des Advents könne nicht darüber hinweg täuschen, dass sich hinter so manchem beleuchteten Fenster tiefe Schicksalsschläge und Trauer verbergen. Diejenigen, die in Gottes Namen unterwegs sind und sich öffnen konnten, mögen den Verschlossenen helfen, das innere Schloss zu "knacken". Wenn es auch nur an einer kleinen Stelle geschafft werde, Mut zu machen, so zeige dies: "Uns ist das Schicksal anderer nicht egal, so dass vielleicht auch bei denen die Türen aufgehen", gab Pastor Kalkusch zu bedenken.

    Ein Weg zum glücklichen und zusammenhaltenden Miteinander kann die Musik sein. Dem Chor, den Solisten und Bläsern gelang es mit einer brillanten Mischung aus Gesang und Instrumental dem Publikum ein abwechslungsreiches, aber vor allem besinnliches Konzert zu präsentieren.

    Wie vom Pastor vorgeschlagen, gab es den Applaus "verpackt in einem großen Sack" erst ganz am Ende. Foto: jl

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