STADTHAGEN (wa). Der Kreisbehindertenrat Schaumburg hat während einer feierlichen Zeremonie im Kreishaus, an vier sogenannte "Stille Stars" eine besondere Auszeichnung für ihr selbstloses Engagement vergeben.
Im Jahre 2004 durch Satzung des Kreistages gegründet, habe der Kreisbehindertenrat Menschen mit Handicaps eine politische Stimme gegeben, so Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier in seiner Ansprache. Das Goldene Nesselblatt, als Teil des Schaumburger Wappens erhalten Persönlichkeiten im Landkreis die sich für die Belange behinderter Mitmenschen besonders einsetzen. Zu ihnen gehört Angelika Brosig, die seit 16 Jahren mit Gitarre und Stimme die Sing- und Musikgruppe der Lothar-Wittko-Werkstatt in Stadthagen unterstützt. Einmal wöchentlich, zwei Stunden stattet sie der Einrichtung und den bis zu 20 Menschen mit Handicaps einen Besuch ab, um mit ihnen gemeinsam zu musizieren. Die zweite Nesselblatt-Empfängerin ist Ilse Rösemeier, die 1967 zu den Gründungsmitgliedern der Lebenshilfe Stadthagen gehörte. Auch sie setzt sich seit 16 Jahren, egal ob als Schriftführerin im Vorstand, als Wanderwartin oder Gruppenleitung der Tagesbildungsstätte unermüdlich für menschliche Belange ein. Ebenso leidenschaftlich engagiert ist das Ehepaar Brigitte und Albert Kramer. Als Vorsitzender des Schützenvereines in Bad Eilsen sorgte Albert Kramer dafür, dass der Neubau des Schützenhauses barrierefrei erbaut wurde. In der heutigen Zeit sei dies immer noch keine Selbstverständlichkeit, so der erste Vorsitzende des Kreisbehindertenrates, Manfred Pollmann. Da werde ein Kaufhaus zwar behindertengerecht gebaut, jedoch nur weil es vom Landkreis so vorgeschrieben sei - nicht etwa weil der Bauherr an Menschen mit Behinderungen denke. Bei Meisterschaften in ganz Deutschland sowie bei normalen Trainingseinheiten stand Albert Kramer seinen Schützlingen aus dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hannover am Schießstand zur Seite. Lohn waren für ihn die guten Erfolge seiner Schützen. Aus gesundheitlichen Gründen musste er 2009 seine Tätigkeit aufgeben. Dem Ehepaar sei es sehr schwer gefallen, die blinden Schützen nicht mehr betreuen zu können, so der Landrat. Mit wie viel Elan und Freude die Mitarbeiter der Lothar-Wittko-Werkstatt bei der Arbeit sind, demonstrierten sie den Anwesenden im Kreishaus mit einer Gesangseinlage - natürlich unterstützt durch Brosig an der Gitarre. Möge der Kreisbehindertenrat Schaumburg weiterhin das Sprachrohr für die Interessen von Menschen mit Handicaps sein. Foto: wa