1. Kunst macht zunächst einmal gleich

    90. Kunstausstellung in der Wandelhalle / Wandel und Bewegung / Gebärdenchor lädt zum Mitmachen

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    BAD EILSEN (hb/m). Kerstin Henke, im Rehazentrum für den Freizeitbereich zuständig, konnte zahlreiche Kunstfreunde zur Eröffnung der 90. Kunstausstellung in der Wandelhalle begrüßen, darunter den Schirmherrn Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier, die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm, Bürgermeisterin Christel Bergmann und die ärztliche Direktorin Dr. Inge Ehlebracht-König. Unter dem Motto "Wandel und Bewegung" zeigt in einer Gemeinschaftsausstellung der Arbeitskreis Kunst und Behinderung bis zum 30. Januar Skulpturen und Bilder.

    "Im Arbeitskreis finden sich Menschen durch die Kunst zusammen, die eine Behinderung haben oder selber eine Behinderung haben - im Vordergrund steht dabei immer die Kunst", erläuterte Henke. "Im Schaumburger Land gibt es ein dichtes Netzwerk, gerade auch für Menschen mit Behinderungen", so der Landrat. Vereine, Stiftungen, soziale Organisationen seien eingebunden und damit der Landkreis sehr wirkungsvoll aufgestellt. Bei den im Sozialgesetzbuch geregelten Eingliederungshilfen geht es laut Schöttelndreier um Hilfen für Menschen mit körperlichen, geistigen oder auch seelischen Beeinträchtigungen, konkret von der Frühförderung bis hin zur Unterbringung in Wohngruppen, die Förderung eigener Erwerbstätigkeit, Arbeit und Ausbildung in den Behindertenwerkstätten.

    Früher seien Behinderte entweder gar nicht wahrgenommen worden oder es sei der Mantel des Schweigens ausgebreitet worden. Diese Zeiten seien längst vorbei. "Menschen mit Handicaps nehmen am alltäglichen Leben teil", so der Landrat und verwies auf Einrichtungen, in denen sie entsprechend ihren Talenten und ihrer individuellen Belastbarkeit arbeiten können.

    So treffe man wie selbstverständlich Behinderte im Schwimmbad oder in Konzerten. "Sie fordern und haben ihr Recht auf Teilhabe überall, und die Gesellschaft muss das endlich auch als selbstverständlich aufnehmen". Dennoch fehle es manchmal immer noch an Toleranz, manchmal auch an Wissen. Daran müsse noch gearbeitet werden. "Wir brauchen Barrierefreiheit nun auch in den Köpfen aller Menschen." Für die musikalische Umrahmung der Vernissage sorgte der Gebärdenchor "S(w)inging Hands" unter der Leitung von Claudia Kraupner. Mit Hilfe von Teilnehmern des Gebärdensprachkurses für Fortgeschrittene der VHS ist die Gruppe entstanden. Den ersten Auftritt hatte der Gebärdenchor im Sommer 2004 in der fürstlichen Schlossremise in Bückeburg anlässlich der ersten Ausstellung von "Künstlern mit Behinderungen". Das Repertoire umfasst mittlerweile 40 Titel. "The Lion sleeps tonight" ist eine Art Erkennungsmelodie geworden, bei dem die Zuschauer nicht nur Schauen, sondern auch mitmachen können und sollen. Es werden noch weitere Mitglieder gesucht. Voraussetzung sind fortgeschrittene vKenntnisse in der Deutschen Gebärdensprache. Foto: hb/m

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