POHLE (al). Wenn es nach der Baufirma geht, die seit Wochen den Seitenbereich zwischen der Pohler Hauptstraße und dem angrenzenden Bach erneuert, dürfen eine Handvoll Anlieger für Tage oder Wochen ihre Autos nicht mehr benutzen. Offenbar wegen der Witterung sind die Arbeiten eingestellt worden. Die Baustelle wurde abgesichert. Auf dem Teilabschnitt zwischen den Häusern 58 und 74 verbieten seither Schilder das Passieren der einspurigen Straße für Fahrzeuge aller Art. Für Tischlermeister Erwin Wehrmann grenzt das allmählich an Schikane.
Für Erwin Wehrmann ist das Verbotsschild schon fast Schikane.
Widersprüchliche Hinweise am westlichen Ende der Baustelle.
Damit ist im endlosen Pohler Schilderstreit ein neues Kapitel aufgeschlagen worden. Seit Monaten hadern Einwohner mit den Verkehrszeichen. Erst war es die Totalbeschränkung für Fahrzeuge über zwölf Tonnen, die auch örtliche Anlieferer in die Pflicht von Ausnahmegenehmigungen bringt. Dann war für Tage bereits eine Vollsperrung eingerichtet, obwohl die Arbeiten noch gar nicht begonnen hatten. Und jetzt dürfen noch nicht einmal Pkw der direkt betroffenen Anrainer rollen. "Das ist doch ein Unding", schimpft Wehrmann, der schon seines Betriebes wegen auf eine ständige Mobilität angewiesen ist.
Dass sich die Arbeiten wegen Schnee und Eis hinziehen, will er ja hinnehmen; nicht jedoch das ständige Begehen einer Ordnungswidrigkeit, wenn er sich nur hinter das Lenkrad setzt. Andererseits herrscht weiterhin reger Verkehr, wenn auf der nahen Autobahn Staugefahren drohen. "Dann donnern hier immer noch die Lastzüge durch", beklagt er die Situation, "da kümmert sich niemand darum". Wehrmanns Frust greift auch deshalb weiter um sich, weil er nach seinen schriftlichen Eingaben, die er bis zur Landesstraßenbaubehörde nach Hannover, nur ausweichende oder gar keine Antworten bekommen hat. Noch größer war sein Ärger, als jetzt die Straßenbaufirma Blechplanken für den provisorische Sicherung des Seitenbereichs zum Bach ablud und dabei eine Freileitung zerriss: In vier Häusern war das Telefon tot. Erst nach Wehrmanns wiederholter Mahnung und seinen Hinweis auf die jederzeit notwendige Erreichbarkeit als Bestattungsinstitut führte nach 24 Stunden zu einer neuen Strippe.
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