STADTHAGEN (ro). Als wahrer Dauerbrenner erwies sich auch der 16. Basar der St. Joseph-Gemeinde zu Gunsten des Baby-Hospitals in Bethlehem/Palästina. Die Veranstalter freuten sich über einen Reinerlös von 4.700 Euro der es mit der Aufstockung aus Kollekten ermöglicht, wieder 5.000 Euro an die Caritas zu überweisen, der Trägerin des Hospitals. Auf die Frage, woher diese Ausdauer kommt, meint Mechthild Münster: "Auf einer Reise nach Israel haben wir 1995 das Hospital besucht und das Elend der Kinder gesehen - und das in einer hoffnungsvollen Zeit. In den letzten Jahren ist es kontinuierlich schlechter geworden. Dies zu wissen und nichts zu tun, das halten wir nicht aus, da müssen wir einfach helfen." Daher ist nach dem Basar schon wieder vor dem Basar und für 2011 laufen schon wieder die Überlegungen, weil die Not nicht geringer wird. Was besonders motiviert, ist die Verstärkung der ursprünglichen Bibelgruppe durch Jüngere bis hin zu Kommunionkindern. Sie waren nicht nur eifrig beim Keksebacken, sondern entwickelten sich zu erfolgreichen Verkaufsgenies. Die Zukunft des Basars scheint gesichert zu sein.
Die Tierwelt ist stark vertreten.
In der Region Bethlehem und Hebron leben über 100.000 Kinder, die jünger als 4 Jahre sind. In ganz Palästina sind über 500.000 Kinder in diesem Alter. Für sie ist nicht einmal die medizinische Grundversorgung gesichert. Darum ist das Caritas Baby Hospital in Bethlehem für das Gesundheitswesen der Region unverzichtbar. Es ist das einzige Kinderhospital im Westjordantal und im Gaza-Streifen. Nach neuneinhalb Jahren Ausnahmezustand mit Besatzung und Absperrungen sind die Bewohner Bethlehems erschöpft und wirtschaftlich am Boden. Die verbleibende Kraft konzentrieren sie auf reines Überleben.
"Die jetzige Lage droht den Menschen die Luft zum Atmen zu nehme", so Klaus Röllin von der Kinderhilfe Bethlehem.
Dazu kommt das lebensbedrohende Problem der Wasserknappheit. Insgesamt stehen jedem Palästinenser durchschnittlich 60 Liter pro Tag zur Verfügung – mancherorts sind es nur 10 Liter. Ganz anders sieht es hingegen in israelischen Haushalten aus: Dort werden durchschnittlich 280 Liter pro Tag und Person verbraucht. Die ungleiche Verteilung führt besonders in den heissen Sommermonaten auch im Babyhospital immer wieder zu Problemen.
Die Spenden aus Deutschland und der Schweiz ermöglichen das Überleben des Hospitals. "Diese Unterstützung hilft uns, auch weiterhin unsere Tür in Behtlehem für alle offen zu halten", so Michael Schweiger, Präsident der Kindernothilfe Behtlehem. Foto: privat