1. Ein Beamter von altem Schrot und Korn geht

    Stadthäger Haupt- und Personalamtsleiter nach 45 Dienstjahren verabschiedet

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    STADTHAGEN (bb). Bürgermeister Bernd Hellmann hat vor rund 50 geladenen Gästen den Haupt- und Personalamtsleiter der Stadt Stadthagen Fritz Wehling in den Ruhestand verabschiedet. Stadtoberamtsrat Wehling habe sich in seiner 45-jährigen Dienstzeit in der Stadthäger Verwaltung mit höchstem Einsatzwillen und Kompetenz engagiert und so "seine" Stadt entscheidend mitgestaltet, wie Hellmann in seiner Rede betonte.

    "Wir gehen zu Fritz Wehling", hätten sich Stadthäger Bürger in der Vergangenheit oft genug gesagt, wenn sie mit einem Anliegen ins Rathaus kamen, berichtete Hellmann. Ohne nach den eigentlichen Zuständigkeiten zu fragen, hätten sie sich direkt an Wehling gewandt, in dem Wissen, dass sich dieser rasch und zuverlässig um ihr Problem kümmert. Es könne kaum ein schöneres Kompliment als dieses für einen Verwaltungsmitarbeiter geben, erklärte Hellmann. Als Beamter von "altem Schrot und Korn" in bestem Sinne habe er mit seiner großen Motivation viel für ein positives Image der öffentlichen Verwaltung getan. Ihm sei es gelungen, im Spagat zwischen den Forderungen von Vorgesetzten, Mitarbeitern, Politikern und Bürgern auch in schwierigen Konstellationen Lösungen zu finden, auszugleichen und zu vermitteln.

    Dabei habe er über die Stationen Hauptamt, Bauamt und dann als Leiter des Haupt- und Personalamtes und Pressesprecher nicht nur der Entwicklung der Verwaltung sondern Stadthagens insgesamt seinen Stempel aufgeprägt. Aus einer ganzen Reihe von Projekten, die Wehling angeschoben und gestaltet habe, sei unter anderem die Stadtsanierung hervorzuheben.

    Als "Mister Stadtsanierung" habe Wehling die Umgestaltung der Innenstadt entscheidend beeinflusst. Hinzu seien etwa zahlreiche Veränderungen in der Verwaltung gekommen, so auch die Übernahme des Bauhofes und dessen Neuausrichtung zum Dienstleister. Der Einsatz für das Mogilev-Projekt sei ihm stets Herzensangelegenheit gewesen.

    Hohe fachliche Fähigkeiten, viel Erfahrung, sein außergewöhnliches Engagement, sicheres Urteilsvermögen aber auch Gelassenheit, Loyalität und Menschlichkeit hätten sein Handeln geprägt, das stets an der Suche nach pragmatischen Lösungen ausgerichtet gewesen sei. Bis zuletzt sei Wehling voll im Tagesgeschäft aktiv gewesen.

    Die hohe Identifikation Wehlings mit seinem Wirken für Stadthagen spiegelte sich auch in dessen Abschiedsrede wieder. "Ich bin sehr dankbar, dass ich für meine Geburts- und Heimatstadt Dienst tun durfte", hielt der künftige Ruheständler fest. Er dankte allen Kollegen für die Zusammenarbeit und die Geduld. Die Verwaltungs- und Gebietsreform 1974, die Umstellung auf die Eingleisigkeit 1997/1998 und die Innenstadtsanierung hob Wehling selbst als wichtige Stationen seiner langjährigen Arbeit hervor. Die Stadtsanierung habe sich zu einem sehr lebendigen Bürgerprozess entwickelt. In den kommenden Jahren sei pragmatisches Handeln gefragt, wenn es gelte, die Entwicklung der Kreisstadt angesichts knapper Kassen, alternder Bevölkerung und des tiefgreifenden Wandels im Einzelhandel weiterzuentwickeln. Er selbst werde sich ehrenamtlich für das eine oder andere Thema engagieren. "Aus der Distanz ganz eng dabei sein".Foto: bb

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