AUETAL-REHREN (tt). Während der jüngsten Jugend- und Sozialausschusssitzung legte die Auetaler Jugendpflegerin Anne Matthias ihren Jahresbericht vor, aus dem hervorgeht, dass die Besucherzahlen leicht angestiegen sind. "Allerdings ist das Durchschnittsalter höher geworden und daher möchte ich versuchen, im "JUZ" Rolfshagen und im "LOFT" in Rehren wieder jüngere Jugendliche und Kinder für die Angebote zu gewinnen", so die Jugendpflegerin. Das Jugendzentrum in Rolfshagen hat sich gut etabliert. Im Sommer hätten die Jugendlichen Grillabende in Eigenregie organisiert, Spiele- und Bastelabende würden stattfinden und auch die Zusammenarbeit mit dem Ortsvorsteher und den Vereinen funktioniere gut. In Rehren ist eine Mädchengruppe gegründet worden und die Zusammenarbeit mit anderen Jugendzentren in Helpsen und Hagenburg wurde durch gemeinsame Aktionen gefördert. Mit zwölf Jugendlichen hat Anne Matthias drei Tage in Grömitz verbracht und eine Fahrt nach Hamburg unternommen. "Das hat den Jugendlichen viel gebracht und sie enger zusammengeschweißt", so die Jugendpflegerin. Trotzdem ist das "LOFT" in Rehren noch immer ein "Sorgenkind", das in der Bevölkerung einen eher schlechten Ruf genießt. Dabei sind die "schwierigen Jugendlichen" bereits durch Hausverbot aus der Einrichtung verbannt worden. Für Jürgen Menke von der WGA ist eine der Ursachen, warum die Jugendlichen nicht in die Einrichtung kommen, der weite Weg in das Industriegebiet. "Das Jugendzentrum müsste zentraler im Ort liegen", so Menke. Für die Zukunft hat sich die Jugendpflegerin vorgenommen, der Jugendkriminalität vorzubeugen. Dazu will sie eng mit den Jugendsachbearbeitern der Polizei Rinteln zusammenarbeiten. "Es geht uns um Alkohol-, Drogen- und Gewaltprävention. Ich erlebe immer wieder, dass sich Kinder und Jugendliche zeitweise den bekannten schwierigen Jugendlichen in Rehren anschließen. Zeitweise trennen sie sich aber wieder von der Gruppe und kommen ins Jugendzentrum. Diese Jugendlichen, die sich quasi in einer Grauzone befinden, möchten wir durch Prävention aus dem kriminellen Dunstkreis holen", erläuterte Anne Matthias. Erste Gespräche mit der Polizei haben bereits stattgefunden. Für Torben Sven Schmidt von der CDU hat sich die Qualität und Quantität in den Jugendzentren im zurückliegenden Jahr nicht verbessert. "Offene Jugendarbeit ist im Auetal so nicht notwendig", kommentierte Schmidt den Bericht der Jugendpflegerin. Die hohen Kosten von 25 000 bis 30 000 Euro ständen in keiner Relation zu den wenigen Jugendlichen, die davon profitierten. "Man sollte die Stelle streichen und das Geld lieber den Feuerwehren und Vereinen für Jugendarbeit geben. Auch die Seniorenarbeit könnte damit gefördert werden", so Schmidt. "Das sehe ich ganz anders", entgegnete Rüdiger Teich (SPD). Die Arbeit der Jugendpflegerin sei innovativ, sinnvoll und wichtig. In der Zusammenarbeit mit der Polizei sieht Teich gute Ansätze. Der Ortsvorsteher von Rolfshagen lobte die Jugendarbeit im JUZ. Immer wieder würden Einwohner, die beim Besuch des Ortsvorstehers durch das Jugendzentrum müssen, um in dessen Büro zu gelangen, die netten Jugendlichen loben, die die Einrichtung so vorbildlich in Ordnung halten. "Das ist ein Aushängeschild für unseren Ort", so Teich. Die SPD vertrete die Meinung, dass die Jugendarbeit auf einem guten Weg sei. Menke stellte noch einmal fest, dass Jugendarbeit wichtig sei und diese in Rolfshagen auch funktioniere. "Schon ein Jugendlicher, der durch Prävention mit der Polizei aus dem kriminellen Dunstkreis gezogen wird, ist das Geld wert", meinte Thomas Meyer (SPD). Foto: tt
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Die Jugendpflegerin arbeitet enger mit der Polizei zusammen
CDU sieht keine Notwendigkeit für die offene Arbeit / Lob für das Rolfshäger Jugendzentrum
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