EILSEN (hb/m). "Der CDU-Samtgemeindeverband Eilsen stellt sich hinter das Projekt am dafür vorgesehenen Standpunkt in der Vehler Feldmark", heißt es in einer Presseerklärung des Vorstandes. Nach entsprechenden Beschlüssen des Kreistags und der Stadt Obernkirchen sei der Bau des Klinikums eine Tatsache. Es gehe für die Samtgemeinde nur noch darum, eigene Wünsche in die Planung aufnehmen zu lassen.
In den zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen seien, so die CDU Eilsen, nicht die vielen Bürger zu Wort gekommen, die für das Projekt sind. Sie hätten ihr Anliegen oft an die von ihnen gewählten Ratsmitglieder direkt herangetragen, ohne über die Medien zu gehen. Es sei viel über die Bedenken und wenig über die Chancen dieses Großprojekts geredet und geschrieben worden.
Das ackerbaulich genutzte Gebiet sei "urplötzlich zu einem wichtigen Naherholungsgebiet mutiert", der Jägerschaft gehe ein wichtiges Jagdgebiet verloren und in den Teilgemeinden Ahnsen, Heeßen und Bad Eilsen sorge man sich um den zunehmenden Verkehr. Dem CDU-Samtgemeindeverband fällt auf, "dass in typisch deutscher Manier überwiegend die Risiken und nicht die Chancen aufgezeigt werden". Die heutige Schaumburger Kliniklandschaft mit den drei kleinen Krankenhäusern in Stadthagen, Rinteln und Bückeburg sei in dieser Form nicht zukunftsfähig. "Wird jetzt nicht gehandelt, dann ist in naher Zukunft eine ortsnahe Krankenhausversorgung im Landkreis nicht mehr gesichert", befürchtet die CDU.
Aufgrund der hohen Zuschüsse durch das Land Niedersachsen sei das Zeitfenster für die Realisierung des Projekts nicht unendlich groß und könnte sich auch wieder schließen, wenn nicht zügig gehandelt werde. Eine reine Finanzierung durch den Kreis sei aufgrund des Volumens aber nicht möglich. "Und was kommt dann - Schaumburg ohne Krankenhaus?", fragt die CDU. Das geplante neue Klinikum sei für die Zukunft geplant und sichere die Krankenversorgung innerhalb des Kreises Schaumburg - und dieses an einem zentralen Standort.
Bei einem Investitionsvolumen von 140 Millionen Euro gehe ein Großteil der Aufträge an heimische Betriebe und sichere Arbeitsplätze in Schaumburg. Natürlich würden diese Betriebe auch Steuern zahlen. Viele ältere Bewohner der umliegenden Gemeinden würden es sicherlich zu schätzen wissen, dass eine Notfallversorgung so nah verfügbar ist. Dem CDU-Samtgemeindeverband ist es bewusst, dass ein Mehr an Verkehr erzeugt wird. Unabhängig vom Standort werde der Hauptverkehrsfluss zwischen Nord- und Südkreis aber überwiegend durch die Samtgemeinde führen, wobei Ahnsen, ohne die jetzt geplanten Anbindungstrassen, durch die dann noch stärker belastete L 451 betroffen wäre. "Wenn die Klinik jedoch gebaut wird, dann aber dort, wo es für den Kurort Bad Eilsen und für die Samtgemeinde am besten ist - wenn man schon die Nachteile in Kauf nehmen muss, dann sollten aber auch die Vorteile genutzt und gesehen werden". Foto: hb/m