HANNOVER (bb). Hannover 96 hat mit dem 2:1-Erfolg in Gladbach den vierten Tabellenplatz gesichert und seine Siegesserie weiter ausgebaut. Am Freitag um 20.30 Uhr geht es jetzt im eigenen Stadion gegen den VfB Stuttgart, und auch hier stehen die Chancen auf drei oder einen Punkt gar nicht schlecht.
Es war am vergangenen Sonn-abend ein durchaus schwieriger Beginn für Hannover 96 gegen die Gastgeber aus Gladbach. Die standen anfangs durchaus sicher in der Defensive, die Begegnung war ausgeglichen. Etwas unglücklich geriet Hannover bei einem direkten Freistoß der Gladbacher mit 0:1 in Rückstand. Jetzt tat sich die Mannschaft von 96-Trainer Mirko Slomka um so schwerer, gegen sich zurückziehende Gladbacher Chancen zu erzwingen. Auch als sich die Gladbacher durch den Aussetzer Raul Bobadillas in der 43. Minute selbst dezimierten, lief es für Hannover nicht umgehend besser. Als entscheidend erwies sich dann die Umstellung von Trainer Mirko Slomka. Er wechselte mit Mike Hanke einen Stürmer für den etwas glücklos agierenden Lars Stindl ein. Jan Schlaudraff rückte aus der ersten Reihe auf die rechte Flanke und gab dem Spiel dort mehr Zug. In der 73. Minute erzielte Mike Hanke per Kopf das 1:1. In der 75. besorgte Didier Ya Konan den 2:1-Siegtreffer. Hanke, so lange außen vor und für schwache Leistungen hart kritisiert, bewies erneut Joker-Qualitäten und belebte die Partie. Neben ihm und Ya Konan ragte noch Schmiedebach aus einer insgesamt soliden und sehr homogenen 96-Elf heraus.
Mit viel Zuversicht können die 96er in die Partie gegen Stuttgart am Freitag gehen. Gegen Gladbach bewies die Mannschaft, dass sie im Verlauf der Serie gereift ist. Sie brachte die Geduld und die spielerische Raffinesse auf, einen tiefstehenden und durchaus konterstarken Gegner zu knacken und so einen Rückstand zu drehen.
Die Stuttgarter blieben im bisherigen Saisonverlauf weit hinter den Erwartungen zurück. Die Mannschaft belegt den drittletzten Tabellenplatz, ist noch ganz ohne Auswärtssieg. Nach dem Weggang mehrere Leistungsträger vor der Saison, hat die Elf noch keine schlagkräftige Struktur gefunden.
Trotzdem ist das Team nicht zu unterschätzen. Mit Nationalstürmer Cacau, Christian Gentner, Timo Gebhart oder Matthieu Delpierre verfügt die Mannschaft über namhafte Akteure, die im Moment jedoch zumeist ihrer Form hinterherlaufen. Beim 1:1 am vergangenen Wochenende gegen Hoffenheim zeigten die Stuttgarter jedoch zumindest läuferisch und kämpferisch eine tadellose Einstellung, versäumten es aber, ihre Torchancen konsequent zu nutzen. Hannover steht am Freitag vor einer schwierigen Partie, ist momentan jedoch in der Lage, fast jeden Gegner zu schlagen. Trainer Mirko Slomka kann mit Ausnahme des immer noch gesperrten Karim Haggui und der Langzeitverletzten auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Das Ziel, auf dem vierten Platz (oder besser) auch zu überwintern, ist in unmittelbare Nähe gerückt. Mit einem Sieg gegen den VfB wäre es erreicht, mit einem Unentschieden ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan.Foto: bb