LINDHORST. Ohne große Diskussion ließ der Gemeinderat den Nachtragshaushalt einstimmig passieren. In der Satzung wird deutlich, dass sich im Ergebnishaushalt bei steigenden Aufwendungen ein Fehlbedarf von nunmehr 484.300 Euro ergibt.
Kämmerer Jens Schwedhelm machte in seiner Stellungnahme deutlich, dass die von dem neuen kommunalen Rechnungswesen Doppik vorgeschriebene Berücksichtigung von Abschreibungen den Ergebnishaushalt erheblich belasten. Da die Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit im Finanzhaushalt zwar um 43.100 Euro zurückgehen, sich die Auszahlungen jedoch um 84.300 Euro erhöhen, weist dieser Haushalt einen Fehlbetrag in Höhe von 54.400 Euro aus. Der Kassenkreditrahmen wurde aus Liquiditätsgründen um 500.000 Euro auf 1 Mio. aufgestockt.
Allerdings scheint sich die Finanzlage der Gemeinde zu verbessern, schreibt Schwedhelm im Vorbericht zum Haushalt. Dazu trägt ein Plus bei den Einnahmen aus den Einkommenssteueranteilen, die der Gemeinde zugeteilt werden, ebenso bei wie eine stabile Lage trotz eines leichten Rückgangs bei den Einnahmen bei der Gewerbesteuer.
Voraussichtlich liegt Anfang des nächsten Jahres der Eröffnungsbilanz vor, aus der die finanzielle Situation der Gemeinde abzulesen ist.
Einige der für das laufende Jahr geplanten Investitionen wurden auf das nächste Jahr verschoben. Der Grund: Für diese Maßnahmen waren Anträge auf Bezuschussung gestellt worden. Die Bescheide gingen aber nicht so pünktlich ein, dass die Maßnahmen noch in diesem Jahr umgesetzt werden konnten. Dazu gehören die Sanierung des Mausoleums in Ottensen, der Ausbau der Wiemannstraße und die angepeilte Erneuerung der Straßenbeleuchtung. Auch hat sich der Rat gegen den Kauf des Hauses Bahnhofstraße 40 entschieden. Alle diese Entscheidungen korrigierten die Höhe der ursprünglich eingeplanten Kredite nach unten.
In ihren Stellungnahmen zum Nachtragshaushalt machten sowohl SPD als auch CDU deutlich, dass sie bei den Finanzen einen Silberstreif am Horizont sehen. Horst Schimmelpfennig (SPD) sah den Haushalt auch als ein Produkt der guten Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung. Burkhard Pieper (CDU) freute sich, dass gegenwärtig in 20 Einzelprojekte in Lindhorst investiert wird: "Es ist Bewegung in der Gemeinde." Foto: privat