1. Retter kämpfen über Stunden

    Für verschütteten 30-Jährigen kommt Hilfe zu spät / 54-Jähriger verletzt ins Krankenhaus eingeliefert

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    GROSS HEGESDORF (nb). Ein trauriger Tag: Bei Erdarbeiten ist ein Mann gestorben, ein weiterer liegt schwerverletzt im Krankenhaus. Beide wollten am Montagvormittag auf einem landwirtschaftlichen Betriebsgelände eine Abwasserleitung verlegen. Hierfür war bereits eine vier Meter tiefe Grube ausgeschachtet worden. Bei dem Versuch, diese abzusichern, brachen die Erdwände plötzlich ein und begruben die Männer unter sich. Einer von ihnen wurde dabei fast vollständig verschüttet, der zweite nur teilweise erfasst. Weitere Arbeiter auf dem Gelände alarmierten die Feuerwehr. Wenige Minuten nach 12 Uhr ging der Notruf ein. Den Einsatzkräften von vier Ortswehren gelang es, trotz ständig nachrutschender Erde, den 54-jährigen teilweise Verschütteten zu befreien. Er hatte sich einen Beinbruch und weitere Verletzungen zugezogen, wurde vor Ort notärztlich versorgt und schließlich mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Der noch verschüttete 30-Jährige konnte nicht rechtzeitig gerettet werden. Anfangs hatte dieser nach Angaben der Polizei noch geatmet und war später, in bewusstlosem Zustand, beatmet worden. Dennoch ist der junge Mann schließlich unter den Erdmassen erstickt. Die Bergung seines Körpers dauerte bis in die frühen Abendstunden. Die Feuerwehrleute hatten seinen Körper freigeschaufelt, Bagger hoben die Grube weiter aus. Erst nach Absicherung der Wände konnten sie selbst gefahrlos hinuntersteigen. Nach vorläufigen Erkenntnissen haben die Mitinhaber und Mitarbeiter der landwirtschaftlichen GbR alle Vorschriften eingehalten und keine offensichtlichen Fehler begangen. Die Ermittlungen der Polizei dauern noch an. Vermutlich handelt es sich also um ein tragisches Unglück. Helfer der Ortswehren der Samtgemeinde Rodenberg und Stadthagen, des DRK-Rettungsdienstes, eines Wasserbau-Betriebes sowie einer Firma aus Pohle haben ihr Möglichstes gegeben und sich dabei selbst in Gefahr begeben. Im Kampf um das Leben des jungen Mannes mussten sie sich dennoch geschlagen geben. Ein Seelsorger-Team war während des gesamten Einsatzes vor Ort und hat sich um die Betroffenen, Mitarbeiter und Helfer gekümmert. Vier Pastoren waren im Einsatz. Pastorin Anette Sieling und Norbert Kubba betreuten vor Ort, Pastor Ekkehard von Kleist und Pastor Dieter Meimbresse haben sich um die Angehörigen des Verstorbenen gekümmert, dessen Mutter mit einem Schock ins Krankenhaus gebracht werden musste.Foto: nb

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