1. Feuerwehr will Ratsbeschluss "kippen"

    Aus Transportfahrzeug für Kinder- und Jugendliche wird kein MTW / Feuerschutzausschuss lehnt Antrag ab

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    AUETAL-REHREN (tt). Nach langen kontroversen Diskussionen beschloss der Rat der Gemeinde Auetal 2007 mit knapper Mehrheit der Gruppe SPD/Grüne die Anschaffung von drei Transportfahrzeugen für die Kinder- und Jugendfeuerwehren und die Jugendarbeit in der Gemeinde Auetal. 30 000 Euro haben ein Opel Vivaro als Neunsitzer und ein VW-Bulli gekostet. Die beiden Fahrzeuge wurden, nachdem sie die Feuerwehrfarben erhalten hatten, an die Feuerwehren in Antendorf und Rehren-Westerwald übergeben. Zusätzlich stellte die Gemeinde einen Bulli aus dem gemeindeeigenen Bestand für die Jugendarbeit zur Verfügung. Den Auetaler Jugend- und Kinderfeuerwehren, Vereinen, die Jugendarbeit leisten und der Jugendpflegerin stehen diese Fahrzeuge seitdem zur Verfügung. Allerdings wurde damals schon vermutet, dass die Fahrzeuge überwiegend von den Feuerwehren genutzt werden. Durch den Ratsbeschluss vom Dezember 2008, der vorsieht, dass die Fahrzeuge nicht "aufgerüstet" werden, wollte man eine völlige Übernahme ausschließen. Die Fahrzeuge dürfen nur für den Transport von Jugendlichen und Kindern eingesetzt werden. Jetzt hat Gemeindebrandmeister Karl-Heinz Nothold einen Antrag bei der Gemeinde Auetal gestellt, dass das Transportfahrzeug, das bei der Ortsfeuerwehr Rehren-Westerwald steht, mit Blaulicht, Martinshorn und Funk ausgestattet wird und als MTW (Mannschaftstransportwagen) zusätzlich zum Einsatz kommt. In der letzten Sitzung des Feuerschutzausschusses begründet er seinen Antrag mit der derzeitigen Personalsituation der Feuerwehren. "In der Regel rückt bei einem Einsatz das Tanklöschfahrzeug aus. In der Zeit von 7 bis 18 Uhr kommt es immer wieder vor, dass die später eintreffenden Einsatzkräfte nicht zur Einsatzstelle befördert werden können, da sie nicht im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnis C1 für das Löschfahrzeug sind. Da das Transportfahrzeug nicht mit Sonderrechten, also mit Blaulicht und Martinshorn ausgestattet ist, kann es nicht für Einsatzfahrten herangezogen werden. Die Kameraden stehen dann vor dem Gerätehaus und können nicht zum Einsatzort gelangen", so Nothold. Aufgrund der Personalsituation, insbesondere am Tag, sei es aber erforderlich, dass alle zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte zur Sicherstellung des Brandschutzes die Einsatzstelle, insbesondere an der Autobahn 2, gefahrlos erreichen können. Die erforderlichen technischen Geräte für die Aufrüstung des Fahrzeuges seien vorhanden. Kosten würden lediglich in Höhe von etwa 100 Euro für Kleinmaterial entstehen. Der Vorsitzende des Feuerwehrschutzausschusses, Heinrich Wente (WGA), zitierte aus dem Ratsbeschluss und stellte fest: "Die Fahrzeuge dürfen nicht aufgerüstet werden, sondern sind nur für den Transport von Kindern und Jugendlichen bestimmt." Ähnlich argumentierten auch der Fraktionsvorsitzende der SPD, Hans-Jürgen Bethge und Friedrich Gärling von der CDU, der wie andere auch nach einer alternativen Lösung suchte. "Einen Ratsbeschluss kann man auch ändern, schließlich leisten wir Feuerwehrleute ehrenamtliche Arbeit zum Wohle der Bürger", so der stellvertretende Gemeindebrandmeister Ralf Kopczinsky, der sich verärgert über den Verlauf der Diskussion zeigte. Bei einer Enthaltung und vier Gegenstimmen wurde der Antrag aber abgelehnt. Nun müssen die Mitglieder des Jugend- und Sozialausschuss ihre Meinung zu dem Antrag äußern.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an