STADTHAGEN (mr). Gelernt, wie ein Fragebogen "Schöner sterben" zur Zufriedenheit aller Anderen auszufüllen ist? Gemerkt, dass türkisches Verhandlungsgeschick auf einer nie Fehler machenden deutschen Behörde nicht funktioniert? Herzlichen Glückwunsch, dann gehörten Sie ebenfalls zum schmunzelnden und lachenden Publikum, das sich am vergangenen Sonnabend vom Schaumburger Kleinkunstfest in der "alten polizei" inspirieren ließ.
Der Ambulante Palliativdienst (APD) und Playburger sind gemeinsam in Aktion.
Bissiger Humor, gewitztes Wortspiele, eine unter die Haut gehende Stimme, ausdrucksstarke Tänze – anlässlich der Kleinkunsttage "Paroli 2010" haben sich acht Schaumburger Künstlergruppen zusammen mit Kabarettist und Dichter Friedhelm Kändler allerhand einfallen lassen, um ihrem Publikum einen Einblick in die künstlerische Vielfalt Schaumburgs zu geben.
Orientalischen Tanz präsentierte die Gruppe "MaHeiMa", Stepptanz zeigte die Stepptanzgruppe der Kreisjugendmusikschule, Einblicke in ihr letztes Musical "Hairspray" gaben Tänzerinnen des Tanzateliers Martina Wundenberg, die sich bereits in den Proben auf afrikanische Rhythmen für ihr neues Stück einstellen. Die Darsteller der "Schaumburger Bühne" ließen kurz Molières "Der Bürger als Edelmann" aufleben, mit dem sie am Sonnabend, 27. November, um 19.30 Uhr im Schulzentrum Obernkirchen Premiere feiern. Fast zeitgleich gibt das Trio "Chessnut" ein Konzert im Kesselhaus in Lauenau. Britta Süreth, Mic Dinter und André Stahlhut überzeugten ihr Publikum in der "alten polizei" schon mit Gesang und Melodien auf hohem Niveau gepaart mit Hingabe und Spaß an ihren musikalischen Interpretationen. Mit sicherlich genauso viel Herzblut haben sich auch der Ambulante Palliativdienst (APD) und die Playburger zusammengetan, um aktuelle gesellschaftliche und Schaumburger Themen mit viel Witz kritisch zu beäugen. Satirisch befassten sich auch die Mischlinge unter anderem mit Soaps, Behörden und dem Umgang mit kulturellen Unterschieden. Kändler lud zum Ausklang des unterhaltsamen Abends zur Fortsetzung der "Begegnung des Menschen mit den Menschen" ein. Foto: mr