1. Schaumburger schnacken wieder Plattdüütsch

    Regionalsprache sei vernachlässigt worden / An Kinder weitergeben und in die Kultur einbringen

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    LANDKREIS (wa). Langsam gehen ihnen die Gesprächspartner aus: Die Rede ist von Spannuths Ernst, Dormanns Henning und Pastor, Ahrens´ Hartmut. Alle drei haben sich die Erhaltung der "Plattdüütschen"-Sprache auf die Fahnen geschrieben.

    Sei küer platt: Dormanns Henning (v. li.), Pastor Ahrens Hartmut und Spannuths Ernst lassen die Plattdüütsche Sprache aufleben. Jeder Interessierte kann "mitschnacken".

    Seit Jahrzehnten sei die Ursprache vernachlässigt worden, so Spannuth. Das hat nun ein Ende. Englisch, Französisch, Spanisch, Latein. Neu auf dem Stundenplan: Plattdeutsch. So würden es die drei Schaumburger von der Arbeitsgemeinschaft "Plattdeutsch" der Schaumburger Landschaft, am liebsten sehen. Im Kindergarten in Meinsen und in der Grundschule in Niedernwöhren wurde dies bereits von Spannuth und Ahrens umgesetzt. Dormann wendet sich an die "größeren" Schüler mit Plattdeutsch-Kursen in der Volkshochschule Schaumburg. Dabei haben alle drei festgestellt, "Platt" sei für die meisten Bürger weder altbacken noch verpönt. Mit älteren Schaumburgern erreiche er durch das Plattdeutsch-Sprechen eine besondere Vertrauensbasis. Für junge Menschen sei die Sprache geradezu kultig, so Dormann. Trotzdem werde es immer schwieriger neue Gesprächspartner zu finden. Aus diesem Grund appelliert der Arbeitskreis an die Großeltern, mit ihren Enkeln wieder "platt zu schnacken". Kinder haben ein größeres Sprachverständnis, dies müsse genutzt werden, so Pastor Ahrens. In Nienburg sprechen die Bürger nach wie vor viel Plattdeutsch. Beispielhaft dafür ist Margrit Gräfen, sie unterrichtet seit rund 20 Jahren Schulkinder in Frille. Um das in Schaumburg zu verwirklichen plant die Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus sieben weiteren Mitgliedern, die Ursprache auch in der Kultur aufleben zu lassen. Nicht nur Zuhören, sondern selber sprechen. Die nächste öffentliche Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 15. Dezember, um 19 Uhr, im Lauenhäger Bauernhaus statt. Ein weiterer Baustein ist das Projekt "Spurensuche - Schaumburger Platt". Mehr Informationen dazu finden sich unter www.schaumburgerlandschaft.de. Lehrer die platt sprechen, sollen sich beim Arbeitskreis melden. Es habe bereits weitere Anfragen von Schulen gegeben, die Plattdeutsch im Schulunterricht einbinden möchten. Damit ist der Arbeitskreis seinem Wunsch ein Stückchen näher. In diesem Sinne: "Jede Drüppen hölpt se de Pismieg un pinkel in´t Watt". Frei übersetzt, "Jeder Tropfen hilft, sagt die Ameise und pinkelt ins Watt". Foto: wa

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