1. Manche Bürger sind einfach "entrüstet"

    Abzug von Glascontainern stößt auf heftige Kritik

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Die Abfallwirtschaftsgesellschaft Schaumburg (AWS) hat im Bereich der Samtgemeinde Rodenberg fünf Standorte von Altglas-Containern aufgelöst. Während in Apelern und Lauenau der Abzug von positiven Stimmen begleitet ist, regt sich insbesondere in Altenhagen II und Schmarrie der Protest. Manche Bürger sind "entrüstet". Sie bezweifeln das Argument der AWS, das Altglasaufkommen sei rückläufig. Für Altenhagen II könne das nicht gelten, sind sich Bürgermeister Frank Witte und sein Nachbar Reinhard Schäfer einig.

    Witte hat sich in den letzten Tagen einige kritische Worte anhören müssen. Nur für einen Augenblick hatte er die Nachricht für gut befunden, dass der weiße Container in der Dorfmitte nun abgezogen werden soll. Dabei war der Platz im Rahmen der Dorferneuerung gerade erst hübsch hergerichtet worden. Nachbarn achteten stets auf Sauberkeit rund um den Behälter. "Das war kein Schandfleck mehr."

    Aber Witte sieht auch die Nachteile, die der Wegfall des Containers mit sich bringt. Nicht nur ältere Menschen müssten sich neu orientieren. Es gebe viele im Dorf, die sich bislang zu Fuß ihrer leeren Glasbehälter entledigten. Für ihn ist das auch ein Stück öffentlicher Service – der letzte, nachdem vor einiger Zeit schon die Telefonzelle verschwunden war.

    Witte beklagt zudem die schlechte Informationspolitik: Gerade erst habe er aus der Verwaltung von der Absicht erfahren, schon sei "der Container weg" gewesen.

    Sein Hülseder Amtskollege Herbert Weibels will die Container-Entscheidung von Schmarrie zum Thema der am 7. Dezember vorgesehenen Ratssitzung machen. Denn der Abzug könnte neue Probleme am Hülseder Sportplatz auftun. Dieser Altglascontainer wird stark frequentiert – unter anderem von Bewohnern aus Dörfern des Nachbarkreises Hameln-Pyrmont, die hier auf der Landstraße unterwegs sind. "Oder das Glas wandert wieder mehr in den Straßengraben und in unseren Papierkorb an der Linde", klagt Weibels.

    Anders dagegen in Apelern und Lauenau. Der Container an der Lyhrener Straße hätte "sowieso keinen Schönheitspreis" erhalten, betonte Heinrich Oppenhausen, der nun auch noch den dortigen Textilbehälter verschwinden lassen möchte.

    Heinz Laufmöller hat dagegen nur positive Äußerungen vernommen. Die leidgeprüften Nachbarn beklagten Scherbengeklapper selbst in der Nacht und am Wochenende. Für Lauenau gibt es außerdem einen neuen Standort: Die Container wurden an die Coppenbrügger Landstraße in Höhe der Schule versetzt.

    Für Carsten Wiepking von der AWS kommt der Hinweis auf die Bürgerproteste überraschend. "Nur einen Anruf aus Schmarrie" habe es gegeben.

    Und dieser habe die Argumente eingesehen, behauptete Wiepking. Nun wolle er abwarten, welche weiteren Argumente vorgetragen würden. Das Problem für nicht motorisierte Einwohner will er ebenfalls nicht gelten lassen: "Wer volle Glasflaschen einkauft, hat zugleich eine Transportmöglichkeit für leere."

    Ansonsten bleibe die AWS dabei, dass der Rückgang des Altglasaufkommens die Ausdünnung der Container-Standorte rechtfertige. Dieser Rückgang sei aufgrund der regelmäßigen Leerungen der Behälter feststellbar. An geringere Glasmengen aber will der Altenhäger Reinhard Schäfer nicht so recht glauben. Im Gegenteil: Mindestens zweimal habe er schon bei der AWS auf einen jeweils überquellenden Container hingewiesen, der dann jeweils umgehend geleert worden sei. Gleiches wisse er von einem Nachbarn. Das war für Wiepking neu: Bei ihm habe sich nie jemand gemeldet.

    Foto: al

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