1. Hannover 96 taktisch gut eingestellt

    Gute kämpferische Einstellung / Erneut 20 Minuten in Unterzahl / Vorfreude auf Derby gegen den HSV

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    MAINZ/HANNOVER (mh). Vor Wochen wäre es noch das Spitzenduell in der Bundesliga gewesen: FSV Mainz gegen Hannover 96. Nach dem 9. Spieltag war Mainz noch Tabellenführer und 96 Dritter. Doch bei beiden Mannschaften ist der letzte Sieg schon einige Zeit her: Mainz verlor die letzten beiden Partien gegen Dortmund und Freiburg und auch 96 konnte aus den letzten beiden Spielen gegen Hoffenheim und Dortmund keinen Punkt holen. Für beide hieß es am vergangenen Samstag den Negativtrend stoppen und endlich wieder punkten.

    Voller Körpereinsatz: Torjäger Didier Ya Konan kämpft verbissen.

    Mirko Slomka musste gleich auf mehrere Stammspieler verzichten. Moritz Stoppelkamp, Emanuel Pogatetz und Mohammed Abdellaoue fehlten verletzungsbedingt, Karim Haggui musste nach seiner Tätlichkeit aus dem Dortmund Spiel Rot-gesperrt zusehen. Dafür kehrten Manuel Schmiedebach nach Gelb-Sperre sowie der wiedergenesene Christian Schulz und für viele sicherlich überraschend Jan Schlaudraff in die Anfangsformation zurück.

    Doch der Mann des Spiels war Sergio Pinto. Ihm gelang der einzige Treffer der Partie. Mit seinem wuchtigen Weitschuss in der 44. Minute aus 27 Metern besiegelte er die nächste Heimniederlage der Mainzer. Bei dem strammen Schuss sah der Mainzer Torwart Christian Wetklo nicht gut aus. "Ich denke, dass wir heute der verdiente Sieger sind" sagt der Torschütze Sergio Pinto. "Mit meiner Leistung bin ich allerdings noch nicht hundertprozentig zufrieden, da ich auch einige Ballverluste hatte. Das möchte ich noch verbessern. Wir haben die Woche gut gearbeitet und haben uns vorgenommen, wieder richtig guten Fußball zu spielen. Wir müssen auch in Zukunft 110 Prozent geben." Die Mainzer versuchten in der in zweiten Halbzeit das Spiel noch zu drehen, konnten sich aber gegen die defensiv gut agierenden und gut aufgestellten 96er nicht durchsetzen. Dennoch wurde es noch bitter für die Roten. In der 68. Minute zückte Schiedsrichter Knut Kircher nach wiederholtem Foulspiel von Steven Cherundolo die gelb-rote Karte. Eine umstrittene Entscheidung, auch für Trainer Mirko Slomka. "Wir haben diszipliniert gespielt und standen sicher. Allerdings muss man auch sagen, dass Mainz uns alles abverlangt hat. Der Schiedsrichter hat die Partie insgesamt gut geleitet - gelb-rot-würdig war das Foul allerdings nicht. Es war keine überharte Partie."

    Dennoch schafften es die Mainzer nicht, ihre Überzahl auszuspielen. Auch die Schlussminuten in denen die Mainzer die Brechstange auspackten überstand Hannover. "Das war insgesamt kein gutes Spiel von uns. Wir waren zu verkrampft und treten nicht mehr so auf, wie man es von uns gewohnt ist. Derzeit fehlt es einfach an allen Ecken und Enden," analysiert der junge Mainzer Trainer Thomas Tuchel nach Spielende.

    96-Torwart Florian Fromlowitz, der eine gute Partie ablieferte, kennt die Stärken seiner Mannschaft genau und weiß warum die Roten verdient die drei Punkte aus Mainz mit nach Hause nehmen. "Wir haben gekämpft und wenn wir erst einmal 1:0 in Führung gehen, sind wir schwer zu schlagen. Die Mainzer waren verunsichert, das wollten wir ausnutzen - und das ist uns auch gelungen. Wir haben es geschafft, die Führung mit zehn Mann über die Zeit zu bringen - das zeigt unsere mannschaftliche Geschlossenheit."

    Die Geschlossenheit in Mainz dagegen scheint zu bröckeln und erste Risse bekommen zu haben. Der Mainzer Torwart Christian Wetklo kritisierte nach Abpfiff die Mainzer Fans und deren Unterstützung. "In zehn Jahren war es mein erstes Auswärtsspiel in Mainz. Ich wusste nicht, dass ich bei Bayern spiele. Ich dachte ich spiele für Mainz", ärgert sich Wetklo über die fehlende Unterstützung der Fans im eigenen Stadion. Die Mainzer kassierten gegen Hannover 96 am Samstag die vierte Pflichtspielniederlage in Folge. Das Überraschungsteam der bisherigen Saison sorgt im Moment nur für negative Überraschungen. Nach dem Traumstart in die Saison sind die Mainzer auf dem Besten Weg in eine kleine Krise. Der ehemalige Tabellenführer steht zwar noch auf dem dritten Platz hat aber jetzt bereits sieben Punkte Rückstand zu Spitzenreiter Dortmund.

    Hannover 96 konnte mit dem Sieg die Talfahrt stoppen und steht nun mit 19 Punkten auf dem 7. Platz im Tabellen-Mittelfeld.

    Für die Roten geht es zu Hause am Samstag um 15.30 Uhr weiter. Dann empfängt der kleine HSV den gro-ßen HSV - Hannover 96 gegen den Hamburger Sportverein. Ein Spiel bei dem es auch darum geht, wer die Nummer Eins im Norden ist. Im Moment haben die Roten da die besseren Karten.Foto: bb

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