1. Das Oberschulmodell geht an den Bedürfnissen vorbei

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    LANDKREIS (mk). Das Oberschulmodell der Niedersächsischen Landesregierung bringt die Schulentwicklung im Landkreis Schaumburg nicht weiter. Es entspricht nicht dem Elternwillen in Lindhorst und Rinteln. Dort gibt es einen klaren Bedarf für die Einrichtung Integrierter Gesamtschulen. Das macht Jörg Farr in einer Pressemitteilung deutlich. In Lindhorst gebe es bereits seit vielen Jahren eine kombinierte Haupt- und Realschule, die durch das Oberschulmodell nicht attraktiver werde. Viele der Schüler dieses Bereiches würden weiterhin die gut ausgestatteten Gymnasien in Stadthagen besuchen. Bei einer IGS hingegen entstünden an den Begabungen der Schüler orientierte, differenzierte Angebote, die bereits bei einer Vierzügigkeit erfolgreich seinen. Dies belegt eindrucksvoll die IGS Stadthagen, so Farr weiter. Rinteln verfüge zwar über je eine eigenständige Haupt- und Realschule, aber auch über ein Gymnasium vor Ort. "Welchen Sinn macht hier eine neue Schule, die alle drei Schulformen – nach wie vor getrennt – unter einem Dach vereint? Auch hier gehen Schüler, die einen gymnasialen Abschluss anstreben, direkt auf das Gymnasium vor Ort und nicht auf einen schmalen gymnasialen Zweig an einer Oberschule", betont Farr. Die Umfragen unter den Eltern hätten ein klares Bild ergeben. Der Wille der Eltern in Lindhorst, Sachsenhagen und Rinteln sei es, eine IGS für ihre Kinder zu bekommen. Mit ihren speziellen pädagogischen Konzepten, zu denen auch ein verpflichtendes Ganztagsangebot mit ordentlicher Lehrerausstattung gehört, werde die Schulform ihren Anforderungen an eine moderne Schule gerecht. "Diese Schule ist für beide Standorte beantragt und ich werde alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um diesen Antrag durchzusetzen." Verwunderlich sei, dass eine künftige "Oberschule" bereits dreizügig genehmigt werden soll, während Integrierte Gesamtschulen aus Sicht der Landesregierung angeblich erst ab fünf Zügen funktionieren können. Dieser Widerspruch sei ein Grund mehr, darauf zu dringen, Integrierte Gesamtschulen auch vierzügig zu genehmigen. Auch in dieser Größenordnung werde gute Arbeit geleistet, wenn die Rahmenbedingungen vom Land erfüllt werden und ausreichend Lehrerstunden für ein angemessenes Ganztagsangebot bereitgestellt werden. Farr: "Hier werde ich das Land in die Pflicht nehmen." Die Wünsche der Eltern müssen, so Farr, respektiert werden. Das Oberschulmodell gehe in Schaumburg an den Bedürfnissen der Eltern, Schülerinnen und Schüler vorbei und helfe niemandem. "Ich erwarte, dass über den seit fast einem Jahr beim Land vorliegenden Antrag auf Einrichtung der Gesamtschulen in Lindhorst und Rinteln endlich positiv entschieden wird. Kein Verständnis habe ich dafür, dass über die Abschaffung der Fünfzügigkeit erst im Dezember erneut beraten werden soll. Die Eltern, die Schulen und der Landkreis als Schulträger brauchen zeitnah Planungssicherheit. Nur durch Wegfall der Fünfzügigkeit lässt sich vermeiden, dass die bisher genehmigten IGS-Schulstandorte in Helpsen, Rodenberg und Obernkirchen für insgesamt über sechs Millionen Euro ausgebaut werden müssen, während in anderen Schulgebäuden Räume leer stehen."

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