BAD NENNDORF (pd). Ulrike Kaufmann und Architekturstudentin Wiebke Großgebauer haben die Bauausschusssitzung genutzt, um ihre Vorstellungen vom zukünftigen Aussehen der Bereiche "Kurpark-Eingang" und "Fußgängerzone" vorzustellen und zu erläutern. "Man kann die Dinge auch anders betrachten", meinte Kaufmann in der Einleitung zu ihrer Ausführungen. Bei den beiden Frauen spielt das "Element Hecke" zur Abschottung von Flächen eine große Rolle. Anstatt nur im Sommer große Palmen aufzustellen, wollen sie mehr Pflanzelemente für alle Jahreszeiten. "Inseln des Verweilens" sind in ihren Plänen zu finden. Besonders auffällig die Idee, vor dem Haus Kassel eine Art "Spanische Treppe" mit Blick auf das Kurhaus zu bauen. "So etwas ist vor allem für junge Leute ein beliebter Treffpunkt", zeigten Großgebauer und Kaufmann überzeugt.
Professor Schittek (re.) lobte die alternativen Vorschläge von Wiebke Großgebauer (Mi.) und Ulrike Kaufmann (li.), sprach sich aber insgesamt für die Ideen des beauftragten Planers aus.
Zum Thema "Kurhausplanung" wünschten sie sich einen repräsentativen Eingangsbereich. Überhaupt müsse mehr für die dort ansässigen Geschäftsleute getan werden. Auch CDU-Ratsfrau Cornelia Jäger nahm das Thema auf. Gerade weil es in Bezug auf das Kurhaus noch viele offene Fragen gebe, plädierte sie dafür, die Umbaupläne in veränderter Reihenfolge anzugehen: Erst soll schrittweise die Fußgängerzone umgestaltet werden, dann erst der Bereich "Zentraler Platz" vor dem Kurhaus.
Wie vom stellvertretenden Stadtdirektor Heinrich Bremer zu erfahren war, sollen in absehbarer Zeit verschiedene Nutzungskonzepte für das Kurhaus vorgestellt werden. "Selbstverständlich werden da auch die Mieter und Anlieger beteiligt", fügte Bauamtsleiter Kampen an. Norbert Rob Schittek wollte bei kleiner Kritik an den alternativen Vorschlägen von Großgebauer und Kaufmann nicht falsch verstanden werden. Er fand es gut, dass sich Bürger mit einbringen, hielt es aber aufgrund der Komplexität des Projektes für notwendig, Fachkompetenz zusammenzuführen. Er gab auch zu bedenken, dass alles, was man jetzt plane, erst in frühestens 30 Jahren revidiert werden könne. Professor Hobigk sei der kompetente Experte für die Planung. Für Volker Busse von der Gruppe SPD/Die Linke sind in den Plänen zu viele Plätze vorgesehen. Er störte sich auch an der Betonmauer vor der Schaufensterfront vom Kurhaus, die ohne die Palmen im Winter kahl und öde aussehen würde. Ihm fehlte auch ein Beleuchtungskonzept. Frank Steen von der WGN sprach sie für eine "veränderbare Gestaltung" aus. "Wir wollen doch keine Anlage, die auf Ewigkeit so bleibt". Er forderte ein schnelles Konzept für das Kurhaus.
Andreas Fedler von der FDP gab zu, beim Betrachten der Pläne schon "Glanz die die Augen bekommen zu haben". Alles sei aus einem Guss und habe fast so etwas wie "Weltstadtflair". Er warnte davor, alles wieder zu zerreden: "Den Fachmann muss man auch ´mal machen lassen", so sein Vorschlag, der mit Applaus von den Zuhörern und Zustimmung von den anderen Ratsvertretern honoriert wurde. Und der Ausschussvorsitzende Herbert Kruppa (SPD) mahnte zur Eile, weil alle Arbeiten bis 2015 abgeschlossen sein müssten. Foto:pd