1. Hauchdünne Mehrheit für Einrichtung einer neuen Stelle in der Verwaltung

    Samtgemeinderat verabschiedet Nachtragshaushalt / Kreditaufnahme über 333.900 Euro erforderlich

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    SAMTGEMEINDE LINDHORST. Mit der hauchdünnen Mehrheit von 12:11 Stimmen stimmte der vollbesetzte Rat der Samtgemeinde Lindhorst dem Nachtragshaushalt und dem damit verbundenen Stellenplan zu. Im Plan enthalten ist eine neue Stelle im Fachbereich Finanzen.

    Der Antrag auf Einrichtung dieser neuen Stelle war von Samtgemeindebürgermeister Gerhard Busche mit dem Hinweis auf einen erheblich höheren Arbeitsaufwand in der Kämmerei seit Einführung der Doppelten Buchführung in Konten (Doppik) in diesem Jahr begründet worden. Im Vorbericht zum Nachtragshaushalt weist Kämmerer Jens Schwedhelm darauf hin, dass das Buchungsgeschäft zwar aufgenommen worden sei, sämtliche Umstellungsarbeiten bis jetzt aber noch nicht abgeschlossen werden konnten. So könnten auch die Eröffnungsbilanzen für die Samtgemeinde sowie die vier Mitgliedsgemeinden nicht bis zum Jahresende termingerecht vorgelegt werden. Nach Aussage der Verwaltungsspitze reicht dafür die vorhandene Personaldecke nicht aus. Zudem müssten infolge der Einführung von Doppik als neue Inhalte des Rechnungswesens das Controlling sowie die Kosten- und Leistungsrechnung eingeführt werden. Auch soll der Inhaber der neuen Stelle die Mitgliedsgemeinden in Fragen des neuen Rechnungswesens unterstützen. Qualifiziertes Personal stünde bereit, da die Samtgemeinde Lindhorst zwei jüngere Kräfte speziell dafür habe ausbilden lassen. Der Einsatz dieser Kräfte sei auf der Grundlage des alten Stellenplans jedoch nicht möglich.

    Sprecher von CDU und der Gruppe Wählergemeinschaft/ Grüne führten während der Sitzung aus, dass sie für die Vorlage der Nachtragshaushaltssatzung und damit auch für den von der Verwaltung vorgelegten Stellenplan stimmen würden. Auch Bürgermeister Gerhard Busche unterstützte selbstredend den vorgelegten Antrag. Die SPD-Fraktion mit ihren elf Mitgliedern machte demgegenüber klar, dass sie den Antrag auf Einrichtung einer neuen Stelle nicht mittragen werde. Sie legte einen Kompromissvorschlag vor, wonach die jetzige Mitarbeiterin im Vorzimmer des Samtgemeindebürgermeisters künftig höher entlohnt werden und zusätzlich Arbeiten im Bereich der Finanzen übernehmen solle. Dies helfe, den Personalkostenanstieg einzudämmen, machte die SPD-Fraktion deutlich. Ihr Antrag, über Nachtragshaushalt und Stellenplan gesondert abzustimmen, fand keine Mehrheit.

    In geheimer Abstimmung wurde über den Nachtragshaushalt zusammen mit dem damit verbundenen Stellenplan abgestimmt. Mit 12:11 Stimmen passierten Zahlenwerk und Stellenplan schließlich den Rat. Neben der Einrichtung einer neuen Stelle in der Kämmerei sieht der Plan vor, dass die vorhandene Stelle im Vorzimmer des Bürgermeisters auf 30 Wochenstunden reduziert wird. Im Meldeamt wird eine Stelle in der Entlohnung angehoben und der jetzige Stelleinhaber bekommt zusätzlich die Aufgabe des EDV-Koordinators übertragen. Zudem wird eine Stelle im Bauamt um 5,5 Wochenstunden auf jetzt 30 angehoben, um auf diese Weise die vermehrt anfallenden Arbeiten angemessen zu erledigen. Damit verbunden ist ebenfalls eine höhere Entlohnung.

    Die Zahlen des Etats lassen deutlich werden, dass sich die finanzielle Leistungsfähigkeit der Samtgemeinde im Verlauf des Jahres verschlechtert hat, schreibt Kämmerer Jens Schwedhelm im Vorbericht zum Haushalt. Nach Aussage des Bürgermeisters weist der Haushalt im Bereich der Investitionstätigkeit einen Fehlbetrag in Höhe von 333.900 Euro auf, der durch eine Kreditaufnahme abgedeckt wird. Eine Lücke über 40.500 Euro zeigt sich ebenfalls bei den laufenden Verwaltungstätigkeiten. Hier wird das Geld durch die Inanspruchnahme von Kassenkrediten aufgebracht.

    Foto: archiv

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