1. Kuscheln mit Hindernissen

    Viel Beifall beim Premierenpublikum für junge Laienspieler

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    APELERN/LAUENAU (al). Da glaubt sie nun, 17 Jahre glücklich verheiratet zu sein und muss nun erfahren, dass ihr "goethemäßiger" weil "knuddelig altmodischer" Thilo einer jungen Mitarbeiterin nachsteigt. Aus diesen Fakten entwickelt sich eine Geschichte, die mit "Eifersucht und heiße Schokolade" jetzt das rund 70-köpfige Premierenpublikum begeisterte. Auf der Bühne im Lauenauer "Sägewerk" standen jedoch nicht etwa eheerfahrene Mimen, sondern die zweite Generation der Apelerner Laienspielgruppe. In ihrem Theaterkönnen stand sie der langjährigen Garde in keiner Weise nach.

    Da hat Thilo (Martin Favaro) keinen leichten Stand: Schwiegermutter Frau Bechthold (Larissa Wehner) und Kerstin (Karin Hillen).

    Im Gegenteil: Vom Ensemble, das im Alltag sich einer Berufsausbildung unterzieht oder sich auf das Abitur vorbereitet, dürfte angesichts seiner schauspielerischen Begeisterung in Zukunft noch mehr zu erwarten sein. Vor ihrer jetzt schon vierten Spielsaison drückten sie sogar bei Fortbildungslehrgängen in Sachen Theaterspielerei die Schulbank. "Das ist richtig erkennbar", freute sich Regisseurin Brigitte Hillen über die Fortschritte auf der Bühne. Und tatsächlich: Mit dem nötigen Selbstbewusstsein füllten sie überzeugend ihre Rollen aus: Luisa Peek als betrogene Miriam, Martin Favaro als etwas dröger Ehemann Thilo, Christian Glensk als erfahrener Frauenheld Rainer, Henriette Bremer als dessen Freundin Jutta und gleichzeitiger Solistin an der Gitarre, Karin Hillen als Miriams Freundin Kerstin und Larissa Wehner, die in der Rolle der lärmenden Schwiegermutter Frau Bechthold den wohl meisten Applaus bekam.

    Und dann ging es ums Fremdgehen und um Versöhnung, um Verdächtigungen und Verwechslungen. Selbst harmloses Kuscheln erfolgte mit Hindernissen oder gar Missverständnissen. Den Rest besorgten die Kulissen: Die Bühne war zweigeteilt; weitere Szenen spielten sich vor dem Vorhang ab. Das Ganze summierte sich zu einer kurzweiligen Komödie mit gelegentlicher Turbulenz und einem Ende, das natürlich eine Versöhnung beinhaltete. Wie Casanova Rainer zu zwei Frauen im Bett kam, wie Frau Bechtholds lärmende Zunge gezähmt wurde und wie zuletzt Miriam und Thilo doch wieder zueinander fanden, ist noch zweimal im Lauenauer "Sägewerk" zu sehen – auch dank der Hilfe des Regisseurinnentrios Brigitte Hillen, Maria Thöne und Helma Koller sowie etlicher weiterer Mitglieder der Laienspielgruppe: am Sonnabend, 13. November, ab 14.30 Uhr bei Kaffee und Kuchen und am Donnerstag, 18. November, um 19 Uhr bei kleinen Snacks. Karten gibt es für nur 3,50 Euro im Vorverkauf unter der Rufnummer (05043) 96 29 96 oder für vier Euro an der Abendkasse. Foto: al

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