STADTHAGEN (wtz). Am späten Samstagnachmittag wurde die Feuerwehr Stadthagen in die Lauenhäger Straße beordert. Dort schlugen die Flammen mehrere Meter aus dem Dach eines älteren Wohnhauses. Die Bewohnerin der Erdgeschosswohnung hatte das brennende Haus unverletzt verlassen können, so dass sich die Einsatzkräfte sofort auf die Brandbekämpfung konzentrieren konnten.
Weite Teile des Obergeschosses waren aus bisher unbekannter Ursache in Brand geraten und standen in kurzer Zeit im Vollbrand. Ein massiver Einsatz mehrerer Angriffstrupps unter schwerem Atemschutz sowie über die Drehleiter war erforderlich, um eine Brandausbreitung auf Anbauten des Hauses zu verhindern. Versteckte Brandnester konnten erst durch ein zu großen Teilen notwendiges Abdecken des Daches ausfindig gemacht werden. Teile der Einrichtung mussten aus der Brandstelle entfernt werden, um das immer wieder auflodernde Feuer bekämpfen zu können. Aufgrund der starken Rauchentwicklung konnten die Angriffstrupps nur mit Atemschutzgeräten in das brennende Haus vordringen. Um sie mit ausreichend Atemluftgeräten zu versorgen, wurde von der Einsatzleitung der Gerätewagen-Atemschutz des Landkreises Schaumburg nachgefordert.
Wegen mehrerer Durchzündungen im Gebäude und akuter Einsturzgefahr musste der zunächst begonnene Innenangriff auf Weisung von Ortsbrandmeister Rainer Pflugradt abgebrochen werden. Hierdurch gestaltete sich der weitere Löscheinsatz sehr zeit- und personalaufwändig. Erst gegen 21.30 Uhr konnte nach Überprüfung der Brandstelle mittels einer Wärmebildkamera "Feuer aus" gemeldet werden. Die über 70 Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren Stadthagen und Enzen, der Kreisfeuerwehr sowie des Rettungsdienstes rückten ab. Die 85-jährige Bewohnerin des Gebäudes hatte Glück im Unglück. Ein vorbeifahrender Autofahrer hatte den Brand bemerkt und Alarm geschlagen. Die ältere Dame konnte das brennende Haus unverletzt verlassen und fand bei in der Nachbarschaft wohnenden Verwandten eine Obhut. Den entstandenen Sachschaden durch den Brand und das Löschwasser vermutet die Polizei im sechsstelligen Bereich. Foto: fw